Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Abend voller musikalischer Überraschungen
ZusKultur MixDur verzaubert seine Zuhörer im Festsaal St. Albert. Dabei scheint der Chor sogar Regen heraufzubeschwören
Zusmarshausen Pure Lebensfreude hatte Chorleiter Hans Mayer ins Programm gepackt, die sich sofort auf die Zuhörer übertrug. „Ganz wunderbar“, „schöne Stimmen“, „tolle Lieder“, waren nur einige der vielen Kommentare begeisterter Zuhörer.
MixDur bewegte sich stilistisch zwischen Balladen, Volksweisen und Pop und bürgt damit längst für sängerische Vielfalt und Qualität und immer wieder für Überraschungen, sodass keine Langeweile aufkam. Der Abend im ausverkauften Festsaal St. Albert begann mit einem musikalischen Segeltörn rund um die Welt. „Orinoco Flow“hieß der Song, der in einem Fluss in Südamerika beginnt und in Afrika landet. „Summer Dreaming“, viel besser bekannt als „Bacardi Feeling“, bohrte sich schon damals als Werbespot für den gleichnamigen Rum ins Gehör. „Ice in the sunshine“war der letzte Titel vor der Pause. Eis gab es zwar keines, aber ein Gläschen Sekt oder ein kühles Bier schmeckte dem Publikum genauso.
Aber nicht nur sommerliche Melodien servierten MixDur ihrem Publikum. Musikalisch war der Bogen weit gespannt – ging es doch darum, das Publikum bestens zu unterhalten. Dafür sorgten die Titel von Interpreten wie ABBA, Umberto Tozzi, Xavier Naidoo, den Prinzen bis hin zu den Beatles und vielen anderen mehr. „Das Zäuerli“, ein stimmgewaltiger Naturjodler aus dem Appenzeller Land, bei dem schon mal ein Herr aus dem Publikum mit einer Klangschüssel den Chor musikalisch unterstützen durfte.
Dabei waren es gerade die volkstümlichen Lieder „Drei Berg und drei Tal“aus dem Nasswald oder „Sto mi e milo“aus Mazedonien, die dem Publikum besonders gefielen. Und so legte MixDur gleich noch einen drauf. Das Slavko AvsenikMedley ging ab wie die Post. In den Bergen ist der Chor auch bei dem Stück „ O Hoamatle“geblieben, bevor es noch höher hinauf ging zum „Mann im Mond“von den Prinzen. Eine ganze Reihe von Ohrwürmern hatte der Chor zum Besten gegeben. Aber auch afrikanische Rhythmen, die zum Mitklatschen animierten, wie im „Zingela baba“, waren zu hören. Musik kennt eben keine Grenzen. Ganz ruhig hingegen war das berührende Solo von Franziska Höfele „I dreamed a dream“, die mit ihrer Stimme alle im Publikum verzauberte. Eine ganz besondere Note verlieh Katja Schömer dem Song „She Wolf“mit ihrer enormen Stimmkraft.
Viele der Lieder hatte Chorleiter Hans Mayer für seine acht Sängerinnen und drei Sänger eindrucksvoll arrangiert, so auch „Rain is coming down“, womit sie auch gleich den Regen über Zusmarshausen heraufbeschworen hatten. Bis in den Saal waren die Regentropfen zu hören. Dagegen konnte selbst Martin Seiler, der am Steuerpult für noch mehr Sound sorgte, nichts machen. „Wir singen trotzdem immer noch live“, wie Mayer ausdrücklich betonte. Apropos Mayer: War es doch er, der mit seinen amüsanten Geschichten zwischen den einzelnen Stücken die Leute zum Lachen brachte und seine in der Unterzahl besetzten Männer auch mit seiner Stimme unterstützte.
Ganz großes Gefühlskino boten die Sängerinnen und Sänger mit Unterstützung des Publikums am Ende des Konzertabends mit dem Song „Hey Jude“von den Beatles. War doch klar, dass bei der langen Schluss-Sequenz die Besucher kräftig mitsangen. Weil es so schön war, durfte der Chor am Ende nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen. Und der hatte es wirklich in sich: Mit Humor und kernigem Akzent knöpften sie sich den Hit „All about that bass“vor. Allerdings im bayerischen Dialekt, der dann lautete: „Schau doch ned so beys“. Da blieb jetzt niemand mehr auf den Stühlen sitzen.
Mit Standing Ovation und großem Applaus verabschiedete sich das Publikum von ihren Künstlern.