Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum blieb ein Lkw stecken?
Unfall Früher gab es regelmäßig Unfälle in der Pferseer Unterführung. Dann wurde eine Warnanlage installiert. Doch am Donnerstag gab es wieder einen Zwischenfall
Eineinhalb Jahre lang gab es keinen Zwischenfall, doch am Donnerstagabend hieß es wieder: Lastwagen steckt in der Pferseer Unterführung fest. Trotz der 2016 installierten elektronischen Höhenkontrollanlage war gegen 18.30 Uhr ein Lkw stadtauswärts in der Unterführung stecken geblieben. Sowohl der Nahverkehr (Straßenbahnlinie 3) als auch der Autoverkehr wurden bis etwa 20 Uhr stark behindert, so die Stadtwerke. Der Lastwagen beschädigte außerdem die Oberleitung der Straßenbahn.
Eigentlich sollte die von den Stadtwerken montierte Höhenkontrollanlage solche Unfälle verhindern. Fährt ein zu hoher Lastwagen an die Stelle heran, registriert das eine Lichtschranke. Warnleuchten blinken auf und warnen den Fahrer. Zugleich sieht die Leitstelle der Stadtwerke die Situation auf ihren Kameras.
In den eineinhalb Jahren, in denen die Anlage bislang in Betrieb war, hat das nach Angaben der Stadtwerke auch gut funktioniert. Zwar habe es in der Vergangenheit den ein oder anderen Beinahe-Unfall gegeben, aber „bisher haben das immer noch alle rechtzeitig gemerkt“, sagt Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg. Wurde die Höhenkontrollanlage ausgelöst, konnten die Lastwagen, in der Regel ohne Schäden zu verursachen, mit polizeilicher Unterstützung umkehren. Warum der Fahrer die aufblinkende Lichtanlage diesmal übersehen hat, ist bisher nicht geklärt. Nach Auskunft der Polizei stammte der Lastwagenfahrer nicht aus der Region. Er habe angegeben, dass er die Warnhinweise übersehen habe.
Aufgrund der gesperrten Unterführung kam es am Donnerstagabend zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Stadtwerke setzten Ersatzbusse für die Linie 3 ein, um den Linienverkehr aufrechtzu- erhalten. Erst nach eineinhalb Stunden konnte die Unterführung wieder freigegeben werden.
Zu den entstandenen Kosten können die Stadtwerke bisher keine Angaben machen. Trotz dieses Unfalls hat sich aus ihrer Sicht die Investition von 35 000 Euro in das Warnsystem gelohnt. „Früher hatten wir regelmäßig, fast jeden Monat, dort einen ähnlichen Unfall. Demnach hat sie dich Lage doch deutlich verbessert“, sagt Fergg. An anderen Unterführungen in Augsburg wurden keine Höhenkontrollanlagen angebracht. Hier sehen die Stadtwerke auch keinen akuten Handlungsbedarf.