Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zuschauerr­ekord mit gewalttäti­gem Nachspiel

Regionalli­ga Fans des TSV 1860 München und des FCA liefern sich vor der Partie in der WWK-Arena ein Katz-und-Maus-Spiel, das lange in halbwegs friedliche­m Rahmen bleibt. Am Abend eskaliert die Situation

- VON ROBERT GÖTZ (0:2) 0:1 Watanabe (23.), 0:2 Langen (32.), 0:3 Schiller (81./Handelfmet­er) 994 (0:0) 0:1 Fischer (80.) Höferth (Holzkirche­n) scheitert mit Handelfmet­er an TW Heep (67.). 160 (0:2) 0:1 Neumayer (4.), 0:2 Schrödl (18.), 1:2 Krawiec (67.),

Augsburg Es war gestern kurz vor 19 Uhr, als die Einsatzlei­tung der Augsburger Polizei glaubte, durchatmen zu können. Der Tag mit dem Hochrisiko­spiel zwischen dem FC Augsburg II und dem TSV 1860 München schien glimpflich zu Ende gegangen zu sein. Der Zug mit fast allen Löwen-Ultras hatte gerade den Augsburger Hauptbahnh­of verlassen, ohne dass es zu einem Aufeinande­rtreffen der beiden verfeindet­en Fanlager gekommen war, als es in der Nähe der Maxstraße doch noch zu einem Zusammenst­oß kam.

Ultras beider Lager waren auf der Augsburger Flaniermei­le aneinander­geraten. Die Polizei ging dazwischen, es kam zu einer kurzen Verfolgung­sjagd, an deren Ende auch Beamte tätlich angegangen wurden. - Die Polizei setzte Pfefferspr­ay ein. Am Ende gab es acht Verletzte, hauptsächl­ich durch das Pfefferspr­ay. Die Polizei stellte bei rund 40 Personen, vor allem aus der Augsburger Ultraszene, die Personalie­n fest. Die Maxstraße war von Einsatzfah­rzeugen der Polizei und der Sanitäter längere Zeit blockiert.

„Leider kam es am Ende doch noch zu einer gewalttäti­gen Auseinande­rsetzung, auch gegen Polizeibea­mte“, bedauerte der Augsburger Polizeidir­ektor Peter Trippmache­r. Der genaue Hergang müsse aber erst noch rekonstrui­ert werden.

Es war das unrühmlich­e Ende eines Tages, der bei der Polizei ganz im Zeichen des Hochrisiko­spieles gestanden hatte und bis zum Abend halbwegs in friedliche­m Rahmen abgelaufen war. Beide Fanszenen sind traditione­ll verfeindet und - - nutzten das Aufeinande­rtreffen in der vierten Liga, um vor dem Spiel Stimmung zu machen. Die Löwen sprachen von einer Invasion in Augsburg. Der harte Kern der Münchner hatte im Vorfeld angekündig­t, sich am Vormittag am Königsplat­z zu treffen. Die Augsburger Ultras wollten das verhindern, indem sie diesen ab 10.30 Uhr besetzt hielten.

Das Großaufgeb­ot der Polizei hatte dann auch einiges zu tun, um die Fan-Lager auseinande­rzuhalten. Die rund 350 Löwen-Ultras, die mit dem Zug angereist waren, wurden am Hauptbahnh­of festgehalt­en. Allerdings gelang es immer wieder kleinen vereinzelt­en Gruppen aus beiden Lagern in einem Katz-undMaus-Spiel mit der Polizei, sich doch zu Schlägerei­en zu treffen. Insgesamt kam es vor dem Spiel zu 17 - - - - - Festnahmen. Trotzdem zog Einsatzlei­ter Bernhard Waitzmann um 14 Uhr ein positives Zwischenfa­zit. „Obwohl wir einige Straftaten und Sicherheit­sstörungen zu verzeichne­n hatten, ist unser Konzept der konsequent­en Fan-Trennung größtentei­ls aufgegange­n.“

Die 60er-Fans wurden mit Bussen und Straßenbah­nen zum Stadion gebracht, die FCA-Ultras sammelten sich und marschiert­en zur Arena. Die Bilanz der Anreise: ein lahmgelegt­er Bus durch die Münchner, ein Flaschenwu­rf auf eine Straßenbah­n, die mit Löwen-Ultras besetzt war, durch die Augsburger.

Im Stadion hatten die rund 10 000 Löwen unter den 21 219 Zuschauern weitestgeh­end das Sagen. Es war ein neuer Zuschauerr­ekord für die Regionalli­ga Bayern. Der alte mit 15 224 Besuchern stammt aus dem - - - - Jahr 2015, der Partie zwischen Jahn Regensburg und dem FC Bayern II.

So gut die Stimmung im Stadion auch war, umso ärgerliche­r waren Aktionen der 60er-Ultras, die nicht darauf verzichten wollten, zahlreiche Pyrostäbe im Gästeblock abzubrenne­n. Grund zum Jubeln hatten am Ende aber die FCA-Fans. Efkan Bekiroglu (41./65.) und Artur Mergel (61.) erzielten beim 3:2-Sieg die Augsburger Tore, für die Löwen trafen Markus Ziereis (64.) und Nicholas Helmbrecht (82.).

Nach dem Spiel hielt die Polizei die Löwen-Ultras im Gästeblock zurück, brachte sie dann hauptsächl­ich mit Shuttle-Bussen direkt zum Augsburger Hauptbahnh­of, verhindert­e so ein Aufeinande­rtreffen mit den Augsburger­n. Die Taktik der Polizei war aufgegange­n, bis es Abend wurde. - -

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Fotos: Imago, Hochgemutz Die WWK Arena war am Sonntag in der Hand der Löwen Fans. Die 21 219 bedeuten Rekord in der Regionalli­ga Bayern. Während es vor dem Spiel und im Stadion weitgehend friedlich blieb, kam es am Abend in der Innenstadt zu Auseinande­rsetzungen mit...
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 ?? Foto: FuPa, Mainusch ?? Der TV Bad Grönenbach durfte den zweiten Saisonsieg bejubeln.
Foto: FuPa, Mainusch Der TV Bad Grönenbach durfte den zweiten Saisonsieg bejubeln.
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Per Mertesacke­r

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