Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Diskussion um Halle 116 auf Sheridan Areal
Privatinvestor will Gebäude kaufen
Ein privater Investor hat Interesse daran bekundet, die Halle 116 auf dem Sheridan-Areal, in der zu NSZeiten Zwangsarbeiter untergebracht waren, zu kaufen. In dem Gebäude soll nach dem Willen der Stadt ein „Lernort Frieden“entstehen. Diese Gedenkstätte wäre auch im Fall eines Verkaufs weiterhin obligatorisch.
Baureferent Gerd Merkle (CSU) gab im Bauausschuss bekannt, dass es eine Anfrage gegeben habe. Er habe dem Investor signalisiert, dass die Entscheidung Sache des Stadtrates sei. So sei man im September nach einem Gespräch auseinander gegangen. Unklar ist, ob der Investor nun mit einem schriftlichen Konzept auf die Stadträte zukommt.
Aufgekommen war das ganze Thema im Bauausschuss, weil die Stadt die Planungen für das nördliche Sheridan-Areal vorantreibt. Die Bürgeraktion Pfersee befürchtet, dass bei der jetzigen Planung die Umsetzung der Gedenkstätte erschwert werde. Sie hatte in einer Pressemitteilung auf Verkaufsgerüchte hingewiesen.
Merkle berichtete daraufhin von der Kaufanfrage. Unabhängig von den künftigen Eigentumsverhältnissen sei aber völlig klar, dass gemäß des Stadtratsbeschlusses die Gedenkstätte kommen werde. Das aktuelle Konzept sieht vor, etwa ein Viertel des Gebäudes mit der Gedenkstätte zu belegen. Wie man mit dem Rest umgeht, ist unklar. Im Gespräch war eine Indoor-Sportnutzung mit dem Stadtjugendring, aber eben möglicherweise auch Gewerbe.
Bis kommende Woche wollen die Fraktionen nun intern beraten, wie sie die Entstehung der Gedenkstätte baurechtlich möglichst gut sichern können. Der Bebauungsplan sieht Wohnungen und Gewerbe vor. Um eventuelle Streitigkeiten mit Stadtbergen zu entschärfen, wurde die Höhe der Gewerbegebäude gedeckelt. Stadtbergen hatte wegen des Sheridan-Towers und dem Neubau des Post SV auf dem Areal geklagt.