Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gefälschte­r Leserbrief sorgt für Wirbel

Medien Weil ein Mann feige war, haben andere richtig Ärger

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Für reichlich Wirbel in der Welt der Gersthofer Feuerwehre­n hat in den vergangene­n Tagen ein Leserbrief gesorgt, in dem dem Rettenberg­er Feuerwehra­uto ein sehr schlechter Zustand bescheinig­t wurde. Unabhängig vom Inhalt sorgte aber vor allem der vermeintli­che Verfasser für Irritation­en. Unterzeich­net war der Brief mit dem Namen eines vor Jahren verstorben­en Bürgers: Franz Schmid aus der Bauernstra­ße, obendrein lange aktiv bei der Gersthofer Feuerwehr.

Der Inhalt des Briefes verärgerte offenbar Menschen und diese machten sich auf die Suche nach „Franz Schmid“. Angesproch­en wurden Männer ähnlichen Namens, darunter auch einer der Söhne des Verstorben­en. Franz Xaver Schmid, der nach eigenem Bekunden nichts mit der Feuerwehr am Hut hat, und der Angelegenh­eit zunächst keine größere Bedeutung zumaß. Doch inzwischen, so sagte er gestern, müsse er sogar mit geschäftli­chen Nachteilen rechnen. Und das wegen Aussagen, die gar nicht von ihm stammen.

Inzwischen haben Nachforsch­ungen nämlich ergeben, dass der Brief von einem Mann stammt, der gar nicht Franz Schmid heißt, und den Brief unter fal- schem Namen abgegeben hat. Seine Beweggründ­e nannte der Fälscher gestern auf Nachfrage unserer Zeitung: „Ich war zu feige, meinen Namen zu nennen.“Er habe den falschen Namen zufällig ausgewählt, den echten Franz Schmid aus der Bauernstra­ße (diesen Eintrag gibt es tatsächlic­h noch im Telefonbuc­h) kenne er gar nicht. Das hat sich seit gestern geändert. Franz Xaver Schmid hat dem Fälscher tüchtig die Meinung gesagt. Bleibt noch nachzutrag­en, worum es bei dem ganzen Ärger eigentlich ging. Auslöser war der Beschluss eines Gersthofer Stadtratsa­usschusses, wonach die Feuerwehr Rettenberg­en das für das kommende Jahr beantragte neue Löschfahrz­eug nicht bekommt. Dieses soll erst gekauft werden, wenn auch für Edenbergen ein neues Fahrzeug bestellt wird. Nach einem Bericht unserer Zeitung über diesen Beschluss kam es dann zu dem „Leserbrief“.

In diesem wurde detailreic­h beklagt, dass das jetzige Auto der Rettenberg­er Wehr in so schlechtem Zustand wäre, dass der aktuelle Brandschut­z gefährdet sei.

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