Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Autofahrer müssen lange Umwege machen
Verkehr Wenn die Umgehungsstraße Adelsried gebaut wird, dann sind wichtige Verbindungen im Holzwinkel dicht. Die Gewerbetreibenden aus Welden haben jetzt eine kürzere Sperrung erreicht – es geht um ihre Existenz
Wenn die Umgehungsstraße Adelsried gebaut wird, sind wichtige Verbindungen im Holzwinkel gesperrt.
Welden/Adelsried Noch ist es eine kleine Baustelle: Am Fischbach bei Ehgatten hat im Sommer der Bau der Adelsrieder Umgehung begonnen. Bisher beeinträchtig die Baustelle den Verkehr kaum. Doch das wird sich ändern. Im kommenden Jahr stehen mehrere Straßensperrungen an (siehe Infokasten). Besonders weite Umwege müssen die Autofahrer nehmen, wenn die Staatsstraße zwischen Welden und Ehgatten gesperrt wird. Der Weg zur Autobahn wird dann gut doppelt so lang.
Ursprünglich war vorgesehen, dass diese Sperrung ein Jahr lang dauern wird. „Da sind einige Mitgliedsbetriebe erheblich erschrocken“, sagt Andreas Däubler, der Vorsitzende des Gewerbevereins Attraktives Welden. „Das ging bis zu Panik und Existenzängsten.“Däubler nennt einige Beispiele: Die Tankstelle und die Metzgerei mit Imbiss leben zu einem guten Teil vom Durchgangsverkehr, die Supermärkte, der Optiker und das Schuhgeschäft haben viele Kunden aus dem Bereich Bonstetten und Adelsried. Däubler erklärt, welche Befürchtungen die Unternehmer hatten: „Dass die Kunden sich während der langen Sperrung anderweitig orientieren und dann künftig ganz wegbleiben.“
Die Gewerbetreibenden haben sich deshalb formiert und zusammen mit Bürgermeister Peter Bergmeir und dem Landtagsabgeordne- ten Georg Winter ein Gespräch im Staatlichen Bauamt geführt. Über das Ergebnis ist Däubler froh: „Das Bauamt hat unsere Befürchtungen erkannt.“Und so gibt es nun eine Lösung, mit der auch der Gewerbeverband leben kann, sagt Däubler: Die Straße zwischen Welden und Ehgatten wird nur viereinhalb Monate gesperrt sein, voraussichtlich von Ende April/Anfang Mai bis Mitte September. „Wir haben die Sperrzeit durch Änderungen im Bauablauf optimieren und damit auch reduzieren können“, bestätigt Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt. Däubler sagt, er sei dem Amt und den Bauunternehmen dankbar, dass diese Umorganisation möglich war. „Eine Sperrung ist nicht zu umgehen, das ist klar. Aber das ist für uns ein Erfolg.“Und natürlich nicht nur für die Gewerbetreibenden, sondern zum Beispiel auch für Pendler, die von oder über Welden Richtung Autobahn und Augsburg wollen. Auch Bürgermeister Bergmeir ist mit der Lösung zufrieden. „Jetzt hoffen wir, dass sich der Bauablauf nicht verzögert.“
Für den Gewerbeverband ist die Arbeit damit aber noch nicht zu Ende. Die Mitglieder wollen sich jetzt Marketingmaßnahmen überlegen, mit denen sie während der Sperrung Kunden nach Welden locken können. Was Däubler auch noch wichtig ist: „Wir begrüßen die Umgehungsstraße sehr.“Die Strecke sei bisher sehr kurvenreich und gefährlich. „Jetzt bekommen wir eine direkte Anbindung zur Autobahn, das wertet die Gemeinde Welden auf.“»Kommentar