Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Abriss an den Ladehöfen startet
Stadtentwicklung Die Vorarbeiten für ein neues Wohn- und Büroareal am Hauptbahnhof laufen. Wie der Zeitplan für das Regionalbus-Terminal und die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes ist
Auf dem Areal des mittleren und inneren Ladehofs haben jetzt die Abrissarbeiten am ehemaligen Gebäude der Bundespolizei begonnen. Später sollen auch die ehemaligen Stückguthallen der Bahn hinter dem Bahnhofsparkplatz eingeebnet werden. Auf dem Areal zwischen dem Hauptbahnhof und der Gögginger Brücke sind rund 230 Wohnungen sowie Bürogebäude geplant. Wie berichtet, soll das Areal kommendes Jahr erschlossen werden, ab 2019 dürften die ersten Gebäude entstehen.
Die Entwicklung des Gebietes ist indirekt auch eine Voraussetzung dafür, dass der benachbarte Bahnhofsvorplatz, der momentan als Lagerplatz für die Bahnhofstunnel- Baustelle dient, neu gestaltet werden kann. Denn auf dem Ladehofareal will die Stadt ein Regionalbusterminal bauen. Momentan fährt ein Teil der Regionalbusse des AVV noch vom Bahnhofsvorplatz ab. Das soll künftig nicht mehr der Fall sein.
Das Terminal wird überdachte Warteplätze haben und mit Fahrgastanzeigen ausgerüstet sein. Nachteil ist, dass das Terminal etwas weiter entfernt vom Hauptbahnhof sein wird als momentan und etwas „versteckter“liegen wird. Ein durchgehendes Dach soll aber dafür sorgen, dass Fahrgäste trockenen Fußes vom Südeingang des Hauptbahnhofs zum Regionalbus-Terminal kommen.
Laut Stadt werde man frühestens im März 2020 mit dem Bau beginnen können, weil dieser Abschnitt Areals erst dann erschlossen sein wird. „Dann ist mit etwa zwei Jahren Bauzeit zu rechnen“, sagt Tiefbauamtsleiter Josef Weber.
Erst wenn das Terminal fertig ist, kann die Stadt die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Angriff nehmen, weil sonst kein Platz für die verbliebenen Regionalbuslinien mehr wäre. Ein Teil der Buslinien endet bereits seit März an anderen Stellen in der Innenstadt, weil mit der Neugestaltung des Areals bisherige Abstellflächen für Busse zwischen den Fahrten wegfallen.
Vor diesem Hintergrund werde man frühestens Anfang 2022 mit dem Umbau des Bahnhofsvorplatzes beginnen können, sagt Weber. Genauso entscheidend ist dabei freilich die Frage, wie lange die Stadtwerke die Hälfte des Platzes als Baustelleneinrichtung benötigen. Die Fertigstellung des Bahnhofstunnels hat sich auf das Jahr 2023 verzögert. Insofern sei die Neugestaltung sowohl auf den Bauplatz der Stadtwerke als auch auf das Containerdorf abzustimmen, in dem momentan die Geschäfte aus dem Bahnhofsgebäude ausgelagert sind, so Weber. In der Vergangenheit war die Stadt davon ausgegangen, vielleicht schon 2019 mit der Neugestaltung beginnen zu können. Der Siegerentwurf aus einem Architektenwettbewerb sieht vor, den Platz wieder stärker den Fußgängern zu widmen. Regionalbusse, Taxis und Parkplätze für Audes tos und Fahrräder sollen an den Rand rücken. Der für die Bauarbeiten am Tunnel demontierte Bechteler-Brunnen soll wieder errichtet werden. Mittelfristig geplant ist, die Bahnhofstraße zum verkehrsberuhigten Bereich zu machen und sie mit einem Pflaster auszustatten.
Schon aktuell sind Bauarbeiter der Stadt dran, den Engpass für Fußgänger zwischen dem Containerdorf und dem Bohus-Center zu erweitern. An dieser Stelle konzentrieren sich momentan die Fußgängerströme aufgrund der Tunnelarbeiten unter dem Bahnhofsgebäude. Bislang nahm der Abgang in eine nicht mehr nutzbare Fußgängerunterführung unter der Viktoriastraße viel Platz weg. Inzwischen laufen die Arbeiten für eine Abdeckung dieses Abgangs auf vollen Touren.
Bahnhofsvorplatz: Umbau startet frühestens 2022