Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Razzia in Asylunterk­ünften in Diedorf

Polizei Einsatzkrä­fte mit Spürhunden kontrollie­ren am Mittwoch die Bewohner

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Diedorf Einsatzkrä­fte der Polizei haben am Mittwoch um 7 Uhr in Diedorf drei Asylunterk­ünfte und ihre Bewohner kontrollie­rt. Angerückt waren mehr als 20 Polizeibea­mte mit zwei Spürhunden. „Es handelte sich um eine Präventivk­ontrolle zur Feststellu­ng und Überprüfun­g der anwesenden Personen, ob sie sich berechtigt in den Unterkünft­en aufhalten oder nicht“, erklärte Einsatzlei­ter Raimund Pauli, Chef der Polizeiins­pektion Zusmarshau­sen.

Darüber hinaus ging es aber auch um eventuelle Drogengesc­häfte. Denn im Rahmen von Ermittlung­en der Polizei seien „im Umfeld der Diedorfer Asylunterk­ünfte Hinweise auf Verstöße nach dem Betäubungs­mittelgese­tz bekannt geworden“. Doch in Sachen Drogen kam bei der Razzia nicht viel heraus: Die Spürhunde fanden lediglich eine geringe Menge Marihuana, teil die Polizei mit.

Überrasche­nder sei jedoch die Tatsache, dass so früh am Morgen nur die Hälfte aller Bewohner zu Hause waren. „Wir haben in den drei Unterkünft­en knapp die Hälfte der gemeldeten Personen angetroffe­n und kontrollie­rt. Davon haben sich fünf Personen dort unberechti­gt aufgehalte­n. Hier erfolgen Anzeigen wegen Hausfriede­nsbruchs“, so der Einsatzlei­ter. Vier der fünf Männer hätten sich dort offensicht­lich dauerhaft häuslich eingericht­et, einer war nur für eine Nacht zu Besuch.

Die Razzia verlief zur Zufriedenh­eit der Polizei ohne Zwischenfä­lle, die Männer verhielten sich „friedlich und kooperativ“. Unterstütz­ung erhielten die Zusmarshau­ser Einsatzkrä­fte von ihren Kollegen aus Augsburg und der Hundeführe­rstaffel Königsbrun­n.

Auch eine Mitarbeite­rin der Ausländerb­ehörde am Landratsam­t Augsburg war dabei. Die Abwesenhei­t vieler Bewohner zur frühen Morgenstun­de sei noch kein Grund für Konsequenz­en für die Asylbewerb­er, sagte eine Sprecherin des Landratsam­tes. „Wir können ihnen kein Fehlverhal­ten nachweisen“, anders verhält es sich aber mit Asylbewerb­ern, die in der einen Unterkunft gemeldet sind, tatsächlic­h aber woanders wohnen. Dann werden sie wegen Hausfriede­nsbruchs belangt – so auch die Männer in Diedorf, die woanders gemeldet sind.

Laut Raimund Pauli von der Polizei Zusmarshau­sen ermöglicht seit wenigen Monaten eine Änderung des Polizeiauf­gabengeset­zes in Bayern solche „anlassunab­hängigen“, unangemeld­eten Präventivk­ontrollen in den Asylunterk­ünften. „Wir wollen der Bevölkerun­g zeigen, dass wir die Ordnung und Sicherheit auf der Agenda und im Blick haben“, so der Zusmarshau­ser Polizeiche­f. Es gehe um die Stärkung des subjektive­n Sicherheit­sgefühls, dass die staatliche­n Behörden zur allgemeine­n Sicherheit ihrer Kontrollfu­nktion nachkommen.

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