Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Abheben ist nicht angesagt

Bezirkslig­a Nord Der in der Vorrunde ungeschlag­ene TSV Gersthofen startet heute Abend in die zweite Serie. Okan Yavuz und Christoph Wagemann waren die Dauerbrenn­er

- VON OLIVER REISER

Gersthofen Ohne Niederlage hat der TSV Gersthofen die 15 Spiele der Vorrunde in der Fußball-Bezirkslig­a Nord überstande­n, zuletzt einen überzeugen­den 2:0-Sieg gegen den schärfsten Verfolger TSV Meitingen gefeiert. Obwohl die Schwarz-Gelben mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle anführen – die Worte Aufstieg oder Landesliga lässt sich Eddi Keil trotzdem nicht entlocken. „Es kann ganz schnell gehen. Wir hatten schon mal acht Punkte Vorsprung. Woche für Woche müssen die Hausaufgab­en gemacht werden“, sagt der Trainer des Spitzenrei­ters vor dem Rückrunden­auftakt gegen den SV Donaumünst­er-Erlingshof­en am heutigen Freitagabe­nd (Anpfiff 19.30 Uhr).

Die Bilanz fällt seiner Meinung nach unglaublic­h aus: „Uns hat keiner für voll genommen und jetzt haben wir 39 Punkte“, freut sich der junge Coach, 30, über die Entwicklun­g, die seine junge Mannschaft genommen hat. „Das nehmen wir gerne mit. Aber wir haben noch nichts gewonnen und werden nicht abheben und auf dem Boden bleiben.“

Mehrere Faktoren sind dafür verantwort­lich, dass der TSV Gersthofen an der Spitze steht. Während Eddi Keil in den vergangene­n Jahren häufig die Rotationsm­aschine angeworfen hatte, setzt er in dieser Runde auf eine eingespiel­te Mannschaft: „So weiß jeder, was zu tun ist.“In allen 15 Spielen waren Okan Yavuz und Christoph Wagemann, Manuel Lippe und Nikola Cvetic. Zur Stammbeset­zung gehörten weiterhin Ferkan Secgin (14), Stefan Schnurrer, Andreas Durner (je 13), Niklas Kratzer (12) und Florian Gai (10). Der 19-jährige Innenverte­idiger ist die Entdeckung der bisherigen Saison.

Keine einzige Minute verpasst haben Okan Yavuz und Christoph Wagemann. Diese beiden standen in sämtlichen 15 Spielen von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz. Während Wagemann den Abwehrchef gibt, hält Yavuz als Sechser die Zügel in der Hand. Der 23-Jährige kommt aus der eigenen Jugend und war für zweieinhal­b Jahre beim TSV Meitingen am Ball, mit dem er unter Trainer Ali Dabestani in die Landesliga aufgestieg­en ist. Seit er im Winter 2015/16 zu- rückgekomm­en ist, hat er sich als Spielgesta­lter etabliert. Zuletzt glänzte er gegen seine ehemaligen Kameraden mit einem herrlichen Treffer zum 2:0-Endstand, als er den Ball förmlich ins Tor „zlatanisie­rte“, wie man heute so sagt.

Okan Yavuz kommt aus einer Fußballer-Familie. Er ist ein Neffe des ehemaligen TSV-Spielers Kemal Ergenler. Und in ein paar Spielen stand der 23-Jährige in dieser Saison auch schon gemeinsam mit seinem Bruder Oktay auf dem Platz, der ge- rade der A-Jugend entwachsen ist. Auch Christoph Wagemann ist fußballeri­sch vorbelaste­t. Sein Vater Constantin war lange Jahre Kicker beim TSV Lützelburg und ist heute noch als Schiedsric­hter aktiv.

Nach dem überzeugen­den Auftritt gegen Meitingen, bei dem auch die Gersthofer Zuschauer ihr Herz wieder für den TSV entdeckt und für eine grandiose Kulisse gesorgt haben (700 Zuschauer), geht es nun gegen den Aufsteiger SV Donaumünst­er zum „Altmeister“Ewald Gebauer, der vor wenigen Wochen mit seinen 51 Jahren noch selbst aushelfen musste. „Das wird eine Kopfsache“, vermutet Eddi Keil und rechnet mit einem hoch motivierte­n Gegner: „Jeder will der Erste sein, der uns schlägt.“Der TSV Meitingen musste übrigens in seiner Aufstiegss­aison 2014/15 erst am 25. Spieltag die erste Niederlage hinnehmen.

Bis dato gab es 17 Siege (davon 13 in Serie) und sieben Mal Unentschie­den.

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Foto: Marcus Merk Überfliege­r! Okan Yavuz war für den noch immer ungeschlag­enen Spitzenrei­ter TSV Gersthofen in allen 15 Vorrundens­pielen über 90 Minuten am Ball.

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