Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Umgehung und Raser beschäftig­en die Weldener

Gemeinde Der Verkehr ist ein wichtiges Thema bei der Bürgervers­ammlung. Nachfrage nach Bauplätzen ist hoch

- VON MICHAELA KRÄMER

Welden Der Verkehr war ein wichtiges Thema bei der Bürgervers­ammlung in Welden – sowohl im Bericht des Bürgermeis­ters als auch bei den Anliegen der Bürger. Bürgermeis­ter Peter Bergmeir wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die Arbeiten für die Umgehung Adelsried an der Staatsstra­ße 2032 begonnen haben. Welden bekomme durch diese Umfahrung eine bessere Anbindung an die Autobahn. Eine Vollsperru­ng wegen der Bauarbeite­n soll es von Mai bis September 2018 geben. Kritische Stimmen habe es bereits im Vorfeld hinsichtli­ch des Flächenver­brauchs gegeben.

Die Bürger sprachen vor allem die Raser an, die viel zu schnell durch Welden fahren. Sie forderten deshalb feste Blitzer am Ortseingan­g. Diese seien in Bayern aber nicht zulässig, betonte Bergmeir. Eine Geschwindi­gkeitsmess­ung im Schläuhle hat ergeben, dass von 7620 Fahrzeugen 4352 das Tempo überschrit­ten hatten. Beim Pennymarkt sei sogar schon mal ein Autofahrer erwischt worden, der mit Tempo 190 dahergebra­ust ist. Kritik gab es auch am Bau der Umgehungss­traße Adelsried: Der Welde- ner Anteil von 315 000 Euro für den Ausbau sei zu hoch.

Auch beim Thema Neubaugebi­ete war eine ältere Bürgerin in Sorge. „Wozu brauchen wir so viele Wohnungen?“, fragte sie. Der Bürgermeis­ter betonte, dass die Nachfrage sehr groß sei: „Wir können zwar Arbeit bieten, aber keine Wohnungen.“Deswegen sei auch eine bessere Anbindung an die Autobahn zwingend notwendig.

Weil die Nachfrage nach Baugrundst­ücken so hoch sei und sich kein Ende dieses Booms abzeichnet, arbeite die Gemeinde intensiv an der Ausweisung eines neuen Baugebiets. Hier sollen einmal bis zu 100 Bauplätze entstehen. Das dauert aber noch. Anders beim Baugebiet in Reutern nördlich der Weldener Straße. Dieses soll bis Ende des Jahres vorbereite­t werden. 17 gemeindlic­he Grundstück­e sind bereits verkauft worden.

In der Bürgervers­ammlung, zu der etwa 70 Weldener gekommen waren, ging es dann noch um diese Themen:

● Einwohner 3709 Einwohner leben derzeit in der Marktgemei­nde, im Vorjahr waren es noch 3759. Der Rückgang ist darauf zurückzufü­hren, dass Flüchtling­e Welden wie- der verlassen haben. Die Geburtenza­hlen sind weiterhin rückläufig. Demnach kamen 30 Kinder zur Welt. Die Zahl der Sterbefäll­e lag bei 48.

● Finanzen Der Schuldenst­and der Gemeinde liegt aktuell bei 2,5 Millionen Euro – das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 757 Euro. Auch wenn 270000 Euro an Schulden getilgt werden konnten, so musste Welden auch heuer wieder ein Darlehen aufnehmen, berichtete Bergmeir. Das Wachstum der Gemeinde koste eben Geld.

● Einkaufen Die Vorbereitu­ngen für einen neuen Netto-Discounter laufen. Die entspreche­nden Änderungen des Flächennut­zungs- und Bebauungsp­lans sind vorgenomme­n worden, die Satzung wird öffentlich ausgelegt. Anfang 2018 soll mit dem Bau begonnen werden. Die Frage, ob es bei dem neuen Supermarkt künftig auch einen Drogeriema­rkt geben werde, musste der Bürgermeis­ter verneinen. Drogeriemä­rkte lohnten sich in kleineren Orten nicht mehr, viele Artikel würden im Internet gekauft.

● Soziales Einen Zusammensc­hluss der Kleiderkam­mer und der Weldener Tafel ist für Januar 2018 vorgesehen. Dann wird die Tafel, die sich derzeit in Ehgatten in der ehemaligen Gaststätte Wimmer befindet, in den Schlosshof 5 (hinter dem Bäckerwirt) ziehen – dort, wo sich bereits die Kleiderkam­mer befindet. ● Internet Auf eine Reihe von Vorhaben konnte Bergmeir zurückblic­ken, die erfolgreic­h abgeschlos­sen worden waren. So etwa das schnelle Internet. Ende Juli wurde es offiziell in Betrieb genommen und steht rund 900 Haushalten zur Verfügung. In den nächsten drei Jahren soll es dann noch schneller werden. Wer das schnelle Internet wolle, müsse allerdings bei der Telekom unter Vertrag sein. ● Pläne Kurz vorgestell­t wurde die Gründung einer Musikschul­e als eingetrage­ner Verein. Dies wolle man als Thema in die NovemberSi­tzung auf die Tagesordnu­ng des Gemeindera­ts nehmen. Auch beim Hochwasser­schutz sollen Planungen für ein Rückhalteb­ecken im nächsten Jahr anlaufen.

● Entwicklun­gsforum Im Entwicklun­gsforum Holzwinkel gibt es derzeit verschiede­ne Aktionen, zum Beispiel den Bauberatun­gsgutschei­n, den Tag der Ausbildung, ein Herbstferi­enprogramm, die Immobilien­und Freifläche­nbörse sowie das Seminar „Fit for Verein“.

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Foto: Michaela Krämer Ein großes Thema bei der Bürgervers­ammlung Welden war der Verkehr. Für die Um gehungsstr­aße Adelsried wurde schon gerodet (Foto).

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