Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Von Anfang an gefordert
Fußball Was Trainer aus der Region zur Gruppenauslosung bei der Weltmeisterschaft in Russland sagen und wie sie die Gegner der deutschen Mannschaft sehen
Landkreis Gestern um 17 Uhr war es soweit. Die Auslosung der FußballWeltmeisterschaft 2018 in Russland war beendet. Als Gegner der deutschen Nationalmannschaft, die in der Gruppe F antritt und das erste Spiel am 17. Juni in Moskau bestreitet, wurden der Reihe nach Mexiko, Schweden und Südkorea zugelost.
„Endlich mal eine vernünftige Gruppe. Wenn man weit kommen will, sollte man gefordert werden“, ist Franz
Stroh der Meinung, dass Deutschland diesmal schon von Anfang an alles geben muss. „Das Losglück war diesmal nicht auf der Seite der Deutschen“, sieht der Spielertrainer des Bezirksligisten FC Horgau vor allem Schweden als „echte Hausnummer“an. „Aber auch Mexiko und Südkorea sind alles andere als leichte Gegner.“So könne sich jedoch von Anfang an Spannung aufbauen: „Was nutzt dir ein 8:0 gegen Panama? So ist es doch auch für die Zuschauer viel interessanter.“
Während Stroh die Zusammensetzung der Gruppen erst im Gespräch mit unserer Zeitung erfuhr, hat Antonio Cuevas die Auslosung live im Internet verfolgt. „Die Gruppen sind durchwegs sehr ausgeglichen“, findet der Trainer des Kreisklassisten TSV Täfertingen. „Meist stehen zwei Teams drin, die durchkommen werden.“So auch in der Gruppe B, wo sich Spanien und Portugal wohl gegen Marokko und den Iran durchsetzen sollten. „Mit dieser Gruppe bin ich sehr zufrieden“, sagt der gebürtige Spanier. Obwohl: „Gegen Portugal haben wir uns schon immer schwergetan.“Am schwersten findet er die Gruppe D mit Argentinien, Island, Kroatien und Nigeria, die leichteste sei die von Gastgeber Russland, der auf Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay trifft. „Aber auch Deutschland wurde mal wieder gut zugelost“, glaub Cuevas, dass sich die Truppe von Jogi Löw gegen Mexiko, Schweden und Südkorea behaupten wird.
„Alles gut gemischt mit zwei Favoriten auf das Weiterkommen“, so beurteilt Marco Löring, Trainer des Landesligisten SV Cosmos Aystetten, die Gruppenauslosung. „Die Knallergruppe, wo eines der hoch gehandelten Teams ausscheidet, sehe ich nicht.“Von den Namen her sei die Gruppe D zwar heftig, doch bezweifelt Löring, dass die Isländer nochmals so groß aufspielen werden, wie bei der Europameisterschaft. „Und die Afrikaner tun sich schon seit Jahren schwer“, rechnet er, dass sich im Endeeffekt Argentinien und Kroatien durchsetzen werden. „Nicht ohne“, findet Marco Löring die Gruppengegner der deutschen Mannschaft. „Da ist kein Prügelknabe dabei, bei dem man schon vorher sagen kann, die Punkte im Sack zu haben“, schätzt er vor allem Schweden sehr stark ein. „Wer gegen Italien zweimal zu null gespielt hat, kann so schlecht nicht sein.“Auch die Südkoreaner nötigen ihm Respekt ab: „Die können alle Fußball spielen und laufen ohne Ende.“Wer jedoch den Anspruch habe, Weltmeister zu werden, müsse alle schlagen.
Sebastian May er, der kickende Coach des A-Klassisten SV Adelsried, hat die Auslosungszeremonie im Moskauer Kreml im Livestream gespannt verfolgt. „Die deutsche Gruppe sollte als Gruppensieger machbar sein“, lautet sein Urteil. „Südkorea war nur bei der Heim-WM so stark, Mexiko ist nicht ungefährlich, Schweden wird wohl die am härtesten zu knackende Nuss sein. Das hat man gesehen, als sie Italien rausgeworfen haben.“