Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Häusler: „Vorschläge überzeugen nicht“
Brückensanierung Der FW-Landtagsabgeordnete übt harsche Kritik an geplanter monatelanger Straßensperrung
Meitingen/Thierhaupten In harschen Worten hat der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Johann Häusler, Kritik an den Plänen zur Sanierung der Lech-Brücken zwischen Meitingen und Thierhaupten geübt. Wie berichtet, hatte das Staatliche Bauamt Augsburg vor wenigen Tagen bestätigt, dass es im nächsten Jahr wegen der Brückensanierungen zu einer mindestens siebenmonatigen Sperrung der Straße von Meitingen nach Thierhaupten kommen soll. Bereits im August hatten die Parteifreien um den Biberbacher Landespolitiker deswegen Alarm geschlagen. Seitdem habe er von der Behörde nichts mehr gehört, beschwert sich Häusler in einer Presseerklärung über das Staatliche Bauamt. Häusler wirft dem Bauamt „Ignoranz gegenüber demokratisch legitimierten Mandatsträgern“vor.
Zudem seien die bisher erarbeiteten Vorschläge „überhaupt nicht überzeugend“, auch wenn die Sperrung nur noch sieben Monate betragen solle. Insbesondere für die beidseits von Lech und Lechkanal situierte Landwirtschaft und die regionalen Wirtschaftsunternehmen stünden überzeugende Lösungen noch immer aus. FW-Kreistagsfraktionschef Fabian Mehring betont in seiner neuesten Pressemitteilung zu diesem Thema sogar, dass eine solche Straßensperrung das Potenzial habe, ganze Betriebe zu ruinieren. Es sei ein „skandalöser Treppenwitz“, so Mehring, dass man die gerade fertiggestellten Radwegebrücken über Lech und Lechkanal nicht massiv genug gebaut habe, um darüber den Autoverkehr abwickeln zu können. Vor diesem Hintergrund geht Landesparlamentarier Häusler, der in den Brücken auch „die zentrale kulturelle Verbindungslinie zwischen Schwaben und Altbayern“sieht, nun in die Offensive. In einem Schreiben an den Leiter des Staatlichen Bauamtes fordert er ein persönliches Gespräch ein, bei dem er sich die Details der Bauzeitenplanung sowie sämtliche Alternativen hierzu im Detail erläutern lassen und selbst weitere Optionen vorschlagen will. Dass bisherige Erörterungstermine einzig im Kreise von CSU-Mandatsträgern stattgefunden hätten, hält der FW-Abgeordnete für einen Skandal: „Weil man erkennbar überfordert ist, bleibt man wohl lieber unter sich“, schlussfolgert Häusler. Statt „konspirativer Kreise“brauche man ein schlüssiges Gesamtkonzept, so Häusler, der als einziger nordschwäbischer Abgeordneter im Verkehrsausschuss des Landtags sitzt. Als „nicht hinnehmbar“erachtet er insbesondere die Beeinträchtigung der regionalen Landwirtschaft. „Während der gesamten Erntezeit mit schwerem Gerät über Rain oder Langweid ausweichen zu müssen, wäre nicht nur für die betroffenen Landwirte eine Katastrophe.“Der Bauzeitenplan müsse sich deshalb unbedingt an der Erntezeit orientieren. Fabian Mehring fordert zudem, dass auch nachts an den Brücken gearbeitet wird.
Wenn wirklich gesperrt werde, müssten auch etwaige Projekte wie ein Kreisverkehr bei Waltershofen, der Radweg nach Baar oder die überfällige Straßensanierung zwischen Thierhaupten und Rain in diesem Zeitfenster stattfinden, so Häusler, und dürften nicht im Folgejahr wieder neue Sperrungen verursachen. Bei diesem Projekt gehe Gründlichkeit vor Schnelligkeit.