Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Was ist los mit Ledvance?
Krise Chef der Licht-Firma muss gehen
Augsburg Nach wie vor bangen die rund 650 festen Mitarbeiter des früheren Augsburger Osram-Standortes um ihre berufliche Existenz. Geht es nach dem jetzigen Eigentümer Ledvance, hinter dem chinesische Investoren stecken, soll der Standort bis Ende 2019 komplett geschlossen werden. Zwischenzeitlich keimte immer wieder Hoffnung auf, dass es vielleicht doch noch eine Zukunft für das Werk gibt.
Ein Manager wird jedenfalls nicht mehr die Geschicke von Ledvance steuern: Wie unsere Zeitung am Freitagabend erfuhr, hat sich das Unternehmen von seinem Chef Jes Munk Hansen getrennt. Er habe sein Amt zum 1. Dezember niedergelegt. Die Begründung für den Schritt wirkt für Kenner der Firma seltsam: Weil Garching bei München als Hauptsitz des Unternehmens bestätigt worden sei, Hansen aber in den USA lebe, habe sich Ledvance entschieden, ihn durch einen dauerhaft in Garching ansässigen Manager zu ersetzen. Diese alleinige Begründung für den Schritt wird jedoch in Mitarbeiterkreisen bezweifelt. Hier taucht die Frage auf, ob die chinesischen Eigentümer um den Leuchtdioden-Produzenten MLS vielleicht doch unzufrieden mit dem Krisen-Management des Managers seien. Jetzt wird jedenfalls ein neuer Chef für das Unternehmen gesucht. Vorübergehend übernehme der zu Ledvance als Restrukturierungs-Experte geholte Rüdiger Tibbe den Job, heißt es. Auf der Internetseite wird er im Impressumsbereich bereits als Vorsitzender der Geschäftsführung genannt.