Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Geld für das Siegel „Bestseller“
Der Spiegel möchte Gebühren für Logo
Frankfurt Die Buchbranche wehrt sich gegen Pläne des Magazins Spiegel, die Nutzung des „Spiegel-Bestseller“-Siegels kostenpflichtig zu machen. „Wie es aussieht, haben die Hamburger die Rechnung ohne ihre Partner gemacht“, schreibt der Chefredakteur des Fachmagazins boersenblatt.net, Torsten Casimir, unter Berufung auf zahlreiche Verlage in der Online-Ausgabe des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel. „Die Reaktionen der Buchbranche fallen selten so deutlich und noch seltener so einhellig aus wie in diesem Fall.“
Vergangene Woche hatte das Hamburger Magazin mitgeteilt, die Nutzung seines Logos ab Anfang 2018 kostenpflichtig machen zu wollen. Laut Casimir sollen die Verlage, die ihre Bestseller mit der Medienmarke Spiegel vermarkten wollen, künftig 250 Euro pro Titel für die Verwendung der Logos in Vorschauen, Werbemitteln und Anzeigen bezahlen, außerdem noch einmal 250 Euro für die Aufbringung auf Buchcovern.
Das Börsenblatt zitiert Vertreter des Schweizer Diogenes Verlags: „Diogenes wird nicht für die Nutzung der Logos bezahlen und wird die Logos auch nicht nutzen“, heißt es dort laut Bericht. Annette Beetz, Geschäftsführerin Marketing und Vertrieb der Verlagsgruppe Random House, nennt die Vorstellungen aus Hamburg „nicht akzeptabel“. Für die Münchner würden sich jährliche Mehrkosten von einer Million Euro ergeben.