Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Großes Fest auch für die kleinen Gäste
Veranstaltungen Mit bewährten Zutaten entfaltet die Langweider Dorfweihnacht einen ganz besonderen Charme
Langweid Durchgefroren, aber stolz war die Musikerjugend nach ihrem immerhin dreiviertelstündigen Auftritt auf der Langweider Dorfweihnacht. Andächtig hatten die jüngsten „Konzertbesucher“auf den Strohballen vor dem Musikerzelt der Hymne an den Tannenbaum und seine grünen Nadeln und anderen musikalischen Klassikern der Adventszeit gelauscht. Mama und Papa waren mit der kulinarischen Versorgung ihres in warme Schneeanzüge gepackten Nachwuchses beschäftigt und freuten sich nebenbei über die kleine Glühweinpause, die ihnen gegönnt war.
Die Dorfweihnacht im Hof der Grundschule schätzen Familien ganz besonders, denn mit dem Spielplatz gleich am Eingang, dem Weihnachtsbasteln der Mittagsbetreuung und den geduldigen Eselchen im Gatter war für die Kleinen wie jedes Jahr viel geboten. Doch auch die Großen kamen nicht zu kurz. Mit dem „starken Stiefel“oder zünftigem „Lechwasser“wurde das Warten auf den Nikolaus recht kurzweilig.
Die Mitglieder des Musikvereins boten nicht nur musikalische Schmankerln, sondern vergaßen nicht einmal beim Getränkeangebot die unterschiedlichen Geschmäcker zu berücksichtigen. Bei der „heißen Musikerin“machte Amaretto im Glühwein den richtigen Ton, beim „heißen Musiker“sorgte ein Obstler für Stimmung.
Gleich daneben bot Hobbykünstlerin Marianne Polzer Schals, Taschen und witzige Geschenkverpackungen als Mitbringsel an. Eine bunte Auswahl internationaler Spezialitäten konnten die hungrigen Besucher der Dorfweihnacht bei den Köchen und Köchinnen der Familienhilfe probieren. In der Dämmerung ging die Freiwillige Feuerwehr Langweid, die in diesem Jahr die Gesamtorganisation des von vielen Ortsvereinen gestemmten Weihnachtsmarktes übernommen hatte, ans Werk und gab ausnahmsweise den „Brandstifter“. Bald luden lodernde Flammen zur gemütlichen Pause und Plausch am Feuer ein.
Und dann kam der, auf den die Kinder schon ungeduldig gewartet hatten. Der Nikolaus samt seinem Knecht Ruprecht und einem Sack, der auf viele Geschenke hoffen ließ. Doch vor der Bescherung musste noch bewiesen werden, dass man weiß, worum es bei Weihnachten geht. Beeindruckt von dem Wissen und der Schlagfertigkeit der jungen Langweider ließ sich der heilige Mann dann nicht mehr lange bitten und verteilte, was der große Jutebeutel hergab.
Nach dem spannenden Besuch des Nikolaus ging es weiter im bunten Programm. Darauf stand Stockbrot braten am knackenden Lagerfeuer, einen der vielen Gewinne beim beherzten Drehen am Glücksrad des Gewerbeverbunds mit nach Hause nehmen oder sich bei einem Ausflug zur Krippenausstellung in der warmen Schule Anregungen für die Krippe zu Hause holen. Wer nach einem krönenden Abschluss für den von Bratwurst, Pommes, Kaiserschmarrn und Glühwein derangierten Magen suchte, wurde bei der Bude des Pfarrgemeinderats fündig. Lange suchen musste man den Stand nicht, wehte der durchaus als anrüchig zu beschreibende Duft des schmelzenden Raclette-Käses doch in Wolken über den Markt.
Und als dann alle Sehnsüchte nach den leiblichen Genüssen befriedigt waren, trommelte die bunte Truppe von „Langweid Djembe“noch mal Rhythmus in die Nacht, bevor das Hauptorchester des Musikvereins mit besinnlichen Weisen die Vorfreude aufs nahende Fest ins Rund der Dorfweihnacht spielte.