Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Turnierabb­ruch im Halbfinale

Hallenfußb­all Türkspor-Spieler löst einen Eklat aus. Gerüchte um den TSV Neusäß

- VON OLIVER REISER

Kissing „Es ist beschämend, wenn ein Turnier so zu Ende geht“, war Kissings Abteilungs­leiter Mario Borelli sehr erzürnt. Die Hallenfußb­all-Saison 2017/18 hat mit einem Eklat begonnen. Das Turnier in der Paartalhal­le wurde gestern Abend abgebroche­n. Im Halbfinale zwischen dem SV Cosmos Aystetten und Türkspor Augsburg hatte Türkspor-Spieler Manuel Hiemer Schiedsric­hter Tobias Beyrle den Ball aus einem Meter ins Gesicht geworfen. Er hatte unmittelba­r zuvor die Gelb-Rote Karte erhalten. Nun sah er zusätzlich Rot. Die Unparteiis­chen weigerten sich darauf in Absprache mit dem Obmann, weiterzupf­eifen. Beyrle klagte zudem über Schmerzen im Gesicht.

Selbst die Interventi­on der Verantwort­lichen aller beteiligte­n Vereine konnte sie nicht umstimmen. Türkspor Augsburg, das vorher schon Dominik Robinson mit einer Roten Karte verloren hatte, bot sogar an, seine Mannschaft aus dem Turnier zurückzuzi­ehen. Den Wanderpoka­l durfte Titelverte­idiger TG Viktoria Augsburg wieder mit nach Hause nehmen. „Mal sehen, ob wir nächstes Jahr noch etwas machen“, ärgerte sich Borelli maßlos. Türkspor-Trainer Herbert Wiest sprach von einem grundsätzl­ich sehr fairen Turnier, bei dem es drei Rote Karten gab: „Man kann auch aus wenig viel machen. Manche Aktion ist natürlich nicht zu entschuldi­gen.“Zu Zuschauerp­rotesten kam es nicht, da das Turnier vor äußerst spärlicher Kulisse ablief.

Die dritte Rote Karte sah Tobias Kastenhube­r, Torhüter des TSV Neusäß, für ein Foul außerhalb des Strafraume­s. Für ihn ging mit David Schmid Torhüter Nummer drei zwischen die Pfosten, der zuvor im Feld gespielt hatte. Auch er konnte die 2:6-Niederlage gegen Viktoria nicht verhindern, das damit Gruppensie­ger vor den punktgleic­hen SV Cosmos Aystetten und BC Rinnenthal wurde. Wäre das Spiel 3:1 ausgegange­n, wären alle drei Teams nicht nur punkt- sondern auch torgleich gewesen – ein Sechsmeter­schießen oder das Los hätte entscheide­n müssen.

Nachdem die Wechselfri­st erst am 31. Dezember endet, waren beim TSV Neusäß noch keine Neuzugänge im Einsatz. Wie am Rande des Turniers kolportier­t wurde, sollen einige Spieler des SV Cosmos Aystetten II (A-Klasse Nordwest), allen voran Ex-Profi Gheorghe Geanta, auf der Wunschlist­e des Bezirkslig­isten stehen. „Wir sind mit vielen Spielern in Verhandlun­g, in unserer Lage sind die Gespräche schwierig“, wollte sich Günther Hausmann, der Sportliche Leiter des TSV, nicht näher dazu äußern.

Der SV Cosmos Aystetten war nach diversen Personalpr­oblemen erst spät in Fahr gekommen. Am kommenden Freitag werden sich diese noch verschärfe­n, wenn der Landesligi­st zur schwäbisch­en Vorrunde in Fischach antreten soll. Nachdem man aufgrund zahlreiche­r Urlauber keine Mannschaft stellen kann, versucht man nun, mit einem anderen Verein zu tauschen. Ansonsten müsse man absagen.

 ?? Foto: Hochgemuth ?? Die Aystetter Max Klotz, Kaan Dogan, Patrick Szilagyi und ein Türkspor Spieler kön nen es nicht fassen, dass das Turnier in Kissing abgebroche­n wurde, nachdem ein Spieler dem Schiedsric­hter den Ball ins Gesicht geworfen hatte.
Foto: Hochgemuth Die Aystetter Max Klotz, Kaan Dogan, Patrick Szilagyi und ein Türkspor Spieler kön nen es nicht fassen, dass das Turnier in Kissing abgebroche­n wurde, nachdem ein Spieler dem Schiedsric­hter den Ball ins Gesicht geworfen hatte.

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