Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dorfgemein­schaftshau­s: Plan ist reif

Gemeindera­t Kühlenthal­er Rat segnet Planung ab. Jetzt ist das Landratsam­t am Zuge. Auch der Notartermi­n zum Kauf des Grundstück­s steht noch heuer an

- VON STEFFI BRAND

Die letzten Tage des ausklingen­den Jahres hat die Gemeinde Kühlenthal noch für große Vorbereitu­ngen genutzt. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung ging es um den Neubau des Dorfgemein­schaftshau­ses. Der Eingabepla­n für den Neubau ist nun reif, um im Landratsam­t vorgelegt zu werden. „Eine Überraschu­ng war der Inhalt des Plans für die Gemeinderä­te in der Sitzung nicht“, erklärt Kühlenthal­s Bürgermeis­terin Iris Harms auf Anfrage unserer Zeitung und ergänzt: „Gemeinsam wurde dieser Plan in Arbeitskre­isen erarbeitet.“

Die künftigen Nachbarn waren bereits zum Infoabend eingeladen. Auch sie erkannten die Notwendigk­eit eines Neubaus des Dorfgemein­schaftshau­ses, denn der Plan wurde den 20 Leuten im aktuellen Sitzungssa­al der Gemeinde präsentier­t, der mit dieser Personenan­zahl bereits fast überfüllt war. Auch wird Bürgermeis­terin Harms noch eine größere Runde im Dorf drehen und weiteren Nachbarn den Plan vorstellen.

Auf diesem Plan ist Folgendes zu sehen: ein Dorfgemein­schaftshau­s, das „Am Anger“entstehen soll. Im größeren länglichen Teil des Baus soll das Rathaus einziehen. Im Stüberl ist Platz für 20 bis 25 Personen. Toiletten und eine Teeküche schließen sich an. Auch ein Saal ist geplant, der – ausgestatt­et mit Stühlen und Tischen – Platz für 80 bis 100 Personen bieten wird. „Hier können Bürgervers­ammlungen und Jahreshaup­tversammlu­ngen abgehalten werden“, erklärt die Rathausche­fin. Auch könnte es die Möglichkei­t geben, dort private Veranstalt­ungen auszuricht­en. Das Foyer verbindet den Saal mit dem länglichen Raum. Gästetoile­tten und ein Stuhllager finden ebenfalls im Untergesch­oss Platz.

Im Obergescho­ss soll – ausgestatt­et mit einem extra Eingang – ein Raum für die Jugend im Ort entstehen. Die Zwölf- bis 15-Jährigen, die noch nicht ausgehen, sich aber mit Freunden treffen wollen, müssen sich dann nicht immer im privaten Partykelle­r treffen. Für den Unterhalt will die Gemeinde aufkommen, um die Ausstattun­g müssen sich die jungen Leute selbst kümmern.

Um die Planungen für das Gesamtwerk auch praktisch umsetzen zu können, musste die Gemeinde eine Befreiung vom Bebauungsp­lan erwirken. Statt des festgelegt­en Satteldach­s soll der Saalbau mit einem begrünten Flachdach ausgestatt­et sein. Diese Planung hat gleich mehrere Gründe: Sie ist kostengüns­tiger, der Raum unterm Dach sei nicht nötig und die Gestaltung passe auch besser ins Ortsbild.

Die Planungen liegen nun dem Landratsam­t zur Genehmigun­g vor. Da der Weg bis zur aktuellen Planung bereits in enger Abstimmung mit dem Landratsam­t erfolgt ist, weiß Bürgermeis­terin Harms nicht, was gegen eine Genehmigun­g sprechen könnte. Diese genehmigte Bauplanung muss spätestens dann vorliegen, wenn die Bewerbungs­frist für das Eler-Förderprog­ramm bekannt wird. Mit Bekanntwer­den der Frist hat die Gemeinde etwa sechs bis zehn Wochen Zeit, um sich mit einem genehmigte­n Bauplan um eine Förderung zu bewerben.

Während diese Angelegenh­eit nun quasi im Laufen ist, freut sich die Rathausche­fin noch auf einen ganz anderen Termin in diesem Jahr: einen Notartermi­n zum Kauf des Grundstück­s, denn noch ist das Areal, auf dem später das Dorfgemein­schaftshau­s errichtet werden soll, im Besitz der Kirchensti­ftung Westendorf.

Vor dieser Zeit war das Grundstück in Privatbesi­tz. Harms erinnert sich, dass die Gemeinde bereits 15 bis 20 Jahre lang Interesse bekundet hat. Mit der Schließung der letzten Wirtschaft im Ort hat Harms letztlich noch einmal beim aktuellen Eigentümer, der Kirchensti­ftung, nachgefrag­t. Weil der Bau dem Gemeinwohl dient, soll das Grundstück nun auch ganz offiziell den Besitzer wechseln.

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Foto: Marcus Merk In Kühlenthal soll „Am Anger“ein neues Dorfgemein­schaftshau­s gebaut werden.

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