Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Dorfgemeinschaftshaus: Plan ist reif
Gemeinderat Kühlenthaler Rat segnet Planung ab. Jetzt ist das Landratsamt am Zuge. Auch der Notartermin zum Kauf des Grundstücks steht noch heuer an
Die letzten Tage des ausklingenden Jahres hat die Gemeinde Kühlenthal noch für große Vorbereitungen genutzt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses. Der Eingabeplan für den Neubau ist nun reif, um im Landratsamt vorgelegt zu werden. „Eine Überraschung war der Inhalt des Plans für die Gemeinderäte in der Sitzung nicht“, erklärt Kühlenthals Bürgermeisterin Iris Harms auf Anfrage unserer Zeitung und ergänzt: „Gemeinsam wurde dieser Plan in Arbeitskreisen erarbeitet.“
Die künftigen Nachbarn waren bereits zum Infoabend eingeladen. Auch sie erkannten die Notwendigkeit eines Neubaus des Dorfgemeinschaftshauses, denn der Plan wurde den 20 Leuten im aktuellen Sitzungssaal der Gemeinde präsentiert, der mit dieser Personenanzahl bereits fast überfüllt war. Auch wird Bürgermeisterin Harms noch eine größere Runde im Dorf drehen und weiteren Nachbarn den Plan vorstellen.
Auf diesem Plan ist Folgendes zu sehen: ein Dorfgemeinschaftshaus, das „Am Anger“entstehen soll. Im größeren länglichen Teil des Baus soll das Rathaus einziehen. Im Stüberl ist Platz für 20 bis 25 Personen. Toiletten und eine Teeküche schließen sich an. Auch ein Saal ist geplant, der – ausgestattet mit Stühlen und Tischen – Platz für 80 bis 100 Personen bieten wird. „Hier können Bürgerversammlungen und Jahreshauptversammlungen abgehalten werden“, erklärt die Rathauschefin. Auch könnte es die Möglichkeit geben, dort private Veranstaltungen auszurichten. Das Foyer verbindet den Saal mit dem länglichen Raum. Gästetoiletten und ein Stuhllager finden ebenfalls im Untergeschoss Platz.
Im Obergeschoss soll – ausgestattet mit einem extra Eingang – ein Raum für die Jugend im Ort entstehen. Die Zwölf- bis 15-Jährigen, die noch nicht ausgehen, sich aber mit Freunden treffen wollen, müssen sich dann nicht immer im privaten Partykeller treffen. Für den Unterhalt will die Gemeinde aufkommen, um die Ausstattung müssen sich die jungen Leute selbst kümmern.
Um die Planungen für das Gesamtwerk auch praktisch umsetzen zu können, musste die Gemeinde eine Befreiung vom Bebauungsplan erwirken. Statt des festgelegten Satteldachs soll der Saalbau mit einem begrünten Flachdach ausgestattet sein. Diese Planung hat gleich mehrere Gründe: Sie ist kostengünstiger, der Raum unterm Dach sei nicht nötig und die Gestaltung passe auch besser ins Ortsbild.
Die Planungen liegen nun dem Landratsamt zur Genehmigung vor. Da der Weg bis zur aktuellen Planung bereits in enger Abstimmung mit dem Landratsamt erfolgt ist, weiß Bürgermeisterin Harms nicht, was gegen eine Genehmigung sprechen könnte. Diese genehmigte Bauplanung muss spätestens dann vorliegen, wenn die Bewerbungsfrist für das Eler-Förderprogramm bekannt wird. Mit Bekanntwerden der Frist hat die Gemeinde etwa sechs bis zehn Wochen Zeit, um sich mit einem genehmigten Bauplan um eine Förderung zu bewerben.
Während diese Angelegenheit nun quasi im Laufen ist, freut sich die Rathauschefin noch auf einen ganz anderen Termin in diesem Jahr: einen Notartermin zum Kauf des Grundstücks, denn noch ist das Areal, auf dem später das Dorfgemeinschaftshaus errichtet werden soll, im Besitz der Kirchenstiftung Westendorf.
Vor dieser Zeit war das Grundstück in Privatbesitz. Harms erinnert sich, dass die Gemeinde bereits 15 bis 20 Jahre lang Interesse bekundet hat. Mit der Schließung der letzten Wirtschaft im Ort hat Harms letztlich noch einmal beim aktuellen Eigentümer, der Kirchenstiftung, nachgefragt. Weil der Bau dem Gemeinwohl dient, soll das Grundstück nun auch ganz offiziell den Besitzer wechseln.