Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Diskussion um Süchtigen Treff
Parteien CSU und SPD begrüßen die Pläne für ein Angebot direkt am Oberhauser Bahnhof. Die FDP ist für die Dinglerstraße
In der Diskussion über den neuen Standort für den Süchtigen-Treff in Oberhausen gibt es erste Reaktionen der Parteien. Die Verwaltung will nach dem Anwohner-Widerstand gegen die Dinglerstraße inzwischen eine ehemalige Apotheke in der Branderstraße zum betreuten Treffpunkt für Drogen- und Alkoholabhängige umwandeln.
Die Oberhauser CSU, die den Standort in der Dinglerstraße aufs Schärfste kritisiert hatte, spricht sich für den neuen Standort direkt am Helmut-Haller-Platz aus. „Wir sind der festen Überzeugung, dass die Szene nicht inmitten eines Wohnviertels, sondern direkt am Platz betreut werden sollte“, so Ortsvorsitzender Thomas Lidel. Wichtig sei jedoch, das Gesamtkonzept voranzutreiben. „Die Oberhauser haben ein Recht darauf, dass jetzt wirkliche Fortschritte wie eine attraktive Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes sowie eine Verbesserung der Situation im HettenbachPark und am Wertachufer vorangebracht werden“, so Lidel weiter.
Auch der Oberhauser SPD-Stadtrat Dieter Benkard kann mit der Branderstraße „gut leben“. Die Apotheke sei deutlich besser als eine Containerlösung, wie sie unter anderem die CSU diskutiert hatte. „Es wäre hier mit einem weiteren Zulauf von Süchtigen zu rechnen.“Auch Benkart fordert Verbesserungen für den Stadtteil wie bessere Beleuchtung, Aufwertung von Spielplätzen und Sauberkeit in Grünanlagen.
Die FDP fordert hingegen weiter eine baldige Inbetriebnahme der Tagesstätte in der Dinglerstraße. „Obwohl sich auch die Liberalen eine bessere Einbindung der Anwohner bei der Standortsuche gewünscht hätten, lehnen sie es ab, Proteste einzelner Bürger als Vorwand zu nehmen, um die Umsetzung eines ein Jahr alten Stadtratsbeschlusses weiter hinauszuzögern“, so der stellvertretende Kreischef Guido Immler. Ursprünglich war geplant, den Treff in der Dinglerstraße im Januar zu starten. Dieser Zeitplan dürfte sich nicht mehr einhalten lassen. „Jeden Tag, den sich die Eröffnung verzögert, lassen wir kranke Menschen in der Kälte stehen. Das ist weder christlich noch sozial“, so Immler.