Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kita Anbau: Nächsten Herbst soll er fertig sein
Betreuung Biberbacher Marktrat befürchtet Belastung des Betriebs während der Bauphase. Doch der Architekt bleibt gelassen
Biberbach Die Biberbacher Kita platzt schon wieder aus allen Nähten. Mit einem Anbau war vor einigen Jahren Raum für Krippenkinder geschaffen worden, nun droht erneut der Betreuungsnotstand. Deshalb beschloss der Gemeinderat bereits im Sommer die Erweiterung des Kinderhauses, nachdem der Nachbar sich bereit erklärt hatte, den dafür benötigten Grund an die Gemeinde zu verkaufen. Ansonsten wäre nur ein Neubau an anderer Stelle möglich gewesen, was die Kita-Leitung allerdings nicht favorisierte. Die Personalplanung sei an zwei Standorten beträchtlich schwieriger und kostenintensiver, so die Argumentation. Auch vom pädagogischen Standpunkt aus seien zwei Standorte nicht optimal.
Architekt Wolfgang Obel stellte nun die Baupläne mit Kostenschätzung dem Gemeinderat vor. Im September 2019 sollen die ersten Kinder in den neuen Anbau einziehen können. Das müsste klappen, war Obel zuversichtlich. Die über 2,5 Millionen teure Investition hatte das Gremium bereits eingehend diskutiert, nun wurde die Planung verabschiedet, und die Fördergelder werden beantragt. Über eine Million soll so wieder in die Gemeindekasse zurückfließen.
In der jüngsten Sitzung hatten die Räte nur noch kleinere Nachfragen und Anregungen. So wünschte sich Franz Bayer (CSU) noch mehr Licht in den Räumen. Planer Wolfgang Obel sagte zu, die Möglichkeit einer Verbreiterung des auf dem Dach des Anbaus bereits vorgesehenen Glasbandes zu prüfen.
Bauchschmerzen mit dem Umund Anbau während des laufenden Betriebes hatte Erhard Merktle (FW). Eltern würden zunehmend sensibel auf Störungen in der Betreuung ihrer Kinder reagieren, so Merktle. „Welche Ausweichmöglichkeiten haben wir denn, wenn trotz noch so enger Absprachen zwischen Bauleitung und der Kita-Leitung Konflikte während der Bauzeit entstehen?“, so seine Frage. Die Notwendigkeit einer Containerlösung sieht Obel nicht. „Das ist rausgeschmissenes Geld.“Vielmehr setze er auf sehr enge Absprachen mit den Erzieherinnen und die Durchführung besonders lärmintensiver Arbeiten während Öffnungspausen von Kindergarten und Krippe.
Eine Arbeit im Bestand sei nie ein Honiglecken, so der Architekt. Vor allem, da mit dem Einbau eines Aufzugs alle Ebenen des Alt- und Neubaus verbunden werden. Doch mit vielen Vorsichtsmaßnahmen und
Immer für einen Neubau auf der grünen Wiese
eingezogenen Staubwänden sei das machbar. Zusätzlich werde die Gemeinde prüfen, welche Räumlichkeiten die Kita vorübergehend nutzen könnte, falls es doch zu Problemen kommen würde, so Bürgermeister Jarasch. Die nahe gelegene Grundschule biete sich dafür an.
Der Neubau im direkten Anschluss an die bestehende Kita wird Raum für zwei zusätzliche Gruppen im Kindergarten und eine weitere Krippengruppe schaffen. Insgesamt können nach der Erweiterung 170 Kinder in einem barrierefreien Umfeld betreut werden.
Mit den Gegenstimmen von Martin Wörle und Friedrich Wiblishauser (beide BTL) wurden die Planungen auf den Weg gebracht. Die beiden Gemeinderäte hatten sich immer für einen Kita-Neubau auf der grünen Wiese und gegen einen erneuten Anbau ausgesprochen.