Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Oldtimer liegen im Trend
Verkehr Immer mehr Menschen melden in Augsburg Wagen aus früheren Jahrzehnten an. Was dahinter stecken könnte
Für Menschen, die ihre Oldtimer als Geldanlage nutzen wollen, sind es keine alten Kisten, sondern Schmuckstücke: der VW Bulli T2 etwa, der Citroën 2CV 6 oder der Mercedes 300 SLK. Ein gewisses Risiko, dass sich der Wert der Autos nicht erhöht, ist jedoch gegeben. Es kommt immer auf die Pflege an: Je besser der Zustand des Autos, desto mehr kostet der Oldtimer.
Wer mit einem Oldtimer fahren möchte, beantragt ein Kennzeichen, bei dem ein H hinten angestellt ist. Die steigende Zahl der Anmeldungen von H-Kennzeichen lässt vermuten, dass dahinter nicht nur Menschen stehen, die Liebhaber alter Autos sind, sondern auch solche, die mit ihnen Geld verdienen wollen. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der angemeldeten H-Kennzeichen in Augsburg nämlich mehr als verfünffacht. Ende 2017 waren 1593 Oldtimer angemeldet, teilt die Zulassungsstelle Augsburg mit. Wie viele Oldtimer es in Augsburg tatsächlich gibt, könne man nicht sagen.
Einige Sammler nutzen Wechselschilder und haben somit ein Kennzeichen für mehrere Autos. Manche Oldtimer werden gar nicht mehr gefahren und nur noch als Ausstellungsauto genutzt. Das H der Kennzeichen steht für „Historisch“. Autobesitzer erhalten es, wenn ihr Fahrzeug vor mindestens 30 Jahren die Erstzulassung erhielt.
Ein Gutachter muss dann prüfen, ob das Auto dem Anforderungskatalog entspricht. Außerdem wird der Marktwert für das Auto festgehalten, was die Höhe des Versicherungsbeitrags beeinflusst. Mit dem H-Kennzeichen sparen Oldtimerbesitzer generell Kfz-Steuern und Versicherungsbeiträge. Seit dem 1. Oktober 2017 ist es zudem möglich, ein H- und Saisonkennzeichen zu kombinieren.
Die Vorteile für Oldtimer können Autos, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, seit 2007 nicht mehr nutzen. Die Sonderbehandlung für die sogenannten Youngtimer wurde abgeschafft.