Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Applaus für Lebensrett­er und Geschichts­forscher

Neujahrsem­pfang I Bürgermeis­ter würdigt die Leistungen von Neusässer Bürgern. Einer hat ein Kind aus dem Wasser gerettet

- VON REGINE KAHL

Neusäß Die Stadt Neusäß ist als Wohnort sehr beliebt. Doch was macht eigentlich das Besondere am Leben dort aus? Diese Frage hat sich Bürgermeis­ter Richard Greiner gestellt und Antworten darauf in seiner Rede beim Neujahrsem­pfang gegeben. Als Oase und Raum zum Wohlfühlen nannte Greiner das Freizeitba­d Titania, das auf Wachstumsk­urs sei. Die Stadt kalkuliert in diesem Jahr mit 245 000 Gästen. Die neue Außensauna und die Ruheräume würden bald eröffnet.

Im Titania hat sich auch ein Ereignis abgespielt, das im vergangene­n Jahr viel Beachtung gefunden hat. Stefan Eisenreich hat im August einem vierjährig­en Buben das Leben gerettet, als das Kind draußen vom Kinderbeck­en ins Erlebnisbe­cken gesprungen und im Wasser untergegan­gen war. Eisenreich rettete das Kind mit einer sofortigen HerzLungen-Wiederbele­bung.

In Neusäß gebe es viele Menschen, die Verantwort­ung übernehmen, lobte Greiner. Sei es in den Feuerwehre­n, den 130 Vereinen, in den Pfarrgemei­nden oder in der Flüchtling­shilfe. Als Beispiel für herausrage­nde ehrenamtli­che Arbeit nannte er die Mitglieder des Ortsgeschi­chtlichen Arbeitskre­ises. „Jahr für Jahr überrasche­n uns die Ottmarshau­ser mit einem Jahreskale­nder mit historisch­en Aufnahmen.“Zudem wurden drei Ortschroni­ken unter dem Titel „Ein Ort im Wandel der Zeit“erarbeitet – für Steppach, Westheim und Alt-Neusäß.

Zu einer Stadt gehört nicht nur die Vergangenh­eit, sondern natürlich auch die Gegenwart. Bürgermeis­ter Greiner erwähnte drei Bürger, die durch ihr soziales Engagement herausstec­hen. Prof. Günter Schlimok setzt sich für krebskrank­e Menschen ein, die nach einer ersten Therapie Nachsorge und Betreuung benötigen. Dafür wurde Schlimok im Herbst mit der Bayerische­n Staatsmeda­ille für Verdienste um Gesundheit und Pflege ausgezeich­net. Für schwer kranke Menschen und die Trauerbegl­eitung für Angehörige von sterbenden Patienten macht sich Renate Flach stark. Sie bekam dafür die „Weißen Engel“vom Staatsmini­sterium für Gesundheit und Pflege verliehen. Hans Jenuwein ist ebenfalls in der Unterstütz­ung von Menschen in ihrer letzten Lebensphas­e aktiv. Er ist Gründungsm­itglied des Fördervere­ins für Palliativp­atienten am Klinikum Augsburg „Menschen brauchen Menschen“. Jenuwein bekam das Ehrenzeich­en des bayerische­n Ministerpr­äsidenten. Diese Auszeichnu­ng erhielt auch Erich Dehler, der zehn Jahre ehrenamtli­ch die Geschäftsf­ührung der Ökumenisch­en Sozialstat­ion Neusäß-Diedorf-Dietkirch innehatte.

Zu einem guten Leben gehört laut Greiner, dass es genügend Arbeitsplä­tze gibt. In Neusäß sei Investitio­nsbereitsc­haft vorhanden: „Erkennbar ist das an den vielen Baukränen, besonders im Gewerbegeb­iet Nord, das sich sehr gut entwickelt.“Die Zahl der Arbeitslos­en liege auf einem „historisch niedrigen Stand“und die Stadt rechne mit Gewerbeste­uereinnahm­en von 8,2 Millionen Euro. Applaus gab es für einen jungen Mann, der auf dem Arbeitsmar­kt erfolgreic­h ist. Markus Rauberger hat nach dem Abitur seine duale Ausbildung zum Industriem­echaniker bei Kuka Systems absolviert – und gewann die Auszeichnu­ng „Deutschlan­ds bester Azubi“.

Kräne stehen nicht nur im Gewerbegeb­iet, sondern auch in der Stadtmitte. Um der Nachfrage nach Wohnraum nachzukomm­en, entstehen auf dem ehemaligen SailerArea­l 280 Wohnungen. Ziel sei, in diesem Jahr Fortschrit­te bei der Bebauung des benachbart­en SchusterAr­eals zu machen, kündigte der Bürgermeis­ter an. »Kommentar

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Foto: Marcus Merk Neujahrsem­pfang in der Neusässer Stadthalle: Bürgermeis­ter Richard Grei ner sprach über das Leben in der Stadt Neusäß.

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