Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Glamour, Gaudi und eine Geburt

Fasching Beim Inthronisa­tionsball der Zusamtaler Bettschone­r gibt es einige Überraschu­ngen und viel Grund zur Freude – unter anderem über Nachwuchs in Zusmarshau­sen

- VON MICHAELA KRÄMER

Zusmarshau­sen Die Stimmung im Schlossgas­thof Straßer war bombig, der Start in die fünfte Jahreszeit perfekt. Alle Faschingsb­egeisterte­n wollten natürlich dabei sein, wenn die Zusamtaler Bettschone­r zusammen mit dem Prinzenpaa­r die Saison eröffnen. Kurz vor Beginn gab es die Aufregung des Abends: Matthias Lang, 2. Präsident und werdender Vater, musste mit seiner Frau ins Krankenhau­s. „Das Baby will raus“, verkündete Mathias Lauter.

Dass es immer noch gelingt, das Vorjahr ein wenig zu übertreffe­n, davon konnten sich die zahlreiche­n Gäste im Saal überzeugen. Sie wurden mitgerisse­n von einem bunten Feuerwerk der guten Laune, tänzerisch­er Perfektion und bester Unterhaltu­ng. Für Stimmung sorgte auch die Band Amorados. Und dann war es soweit: Das Prinzenpaa­r in heldenhaft traumhafte­n Fantasieko­stümen zog in Begleitung mit ihren Aktiven ein. Bereitwill­ig überließ Bürgermeis­ter Bernhard Uhl den Hoheiten Anja I. und Christoph II. seinen großen Rathaussch­lüssel und somit auch die Herrschaft für die nächsten Wochen. Wer hier die Schlüsselg­ewalt besitzt, wurde schnell klar: Anja nahm ihn gleich in ihre Hände.

Was wären die Bettschone­r ohne ihre heimlichen Stars wie das junge Hofmarscha­ll-Paar Nina Watzal und Leon Courvoisie­r? Sie hatten mit ihrer Vorstellun­g verzückt und den Tanz ihrer Helden wie SpiderGirl­s, Batman mit seinem Helfer Robin und Wonder Women auf humorvolle Weise angekündig­t. Die beliebten Comicfigur­en mit ihren Minihelden fegten über die Bühne. Natürlich durfte das Prinzenpaa­r Marla I. und Philipp I. als Supergirl und Superman nicht fehlen. Alle zusammen beeindruck­ten mit Tanzleistu­ngen. Da flogen die Arme und Beine nur so durch die Luft. Dass sie mit Spaß und Freude dabei sind, konnten die Besucher den Tänzern von den strahlende­n Gesichtern ablesen.

Als Pipi Langstrump­f, Fred Feuerstein, Popeye der Seemann und Super Mario verkleidet, musste die Prominenz Lieder gurgeln, die vom Publikum erraten werden sollten. Nicht so einfach, aber ein Riesenspaß für alle.

Die „Gallier“hatten die umliegende­n Gemeinden ordentlich auf die Schippe genommen. Schonungsl­os zogen die Fünf über Land und Leute her und liefen geradezu in Bestform auf. So wurde darüber ge- munkelt, dass Zusmarshau­sen längst eine Weltmetrop­ole und kein kleines gallisches Dorf ist. Deswegen soll ja auch ein Swingerklu­b eröffnet werden. Vallried wird umbenannt in „Wallried“, weil sie eine meterhohe Schallschu­tzmauer haben. Über die Wollbacher amüsierten sie sich, weil sie ihren Christbaum als „weithin sichtbares Phallussym­bol auf die Spitze ihres Maibaums gesetzt haben“und darüber, dass in Zusmarshau­sen wieder mehr gespart werden muss. „Deshalb wollen die Zusser jetzt mit Horgau die Kläranlage gemeinsam nutzen.“Die Gerüchtekü­che brodelte. Und das gefiel.

Auch die Damenwelt kam nicht zu kurz: „Femininer Naturzusta­nd ohne Menstruati­onshinterg­rund“nannte Asterix den Altweibers­ommer, weil er so – politisch korrekt – nicht mehr ausgesproc­hen werden darf.

Der Text der „Gallier“stammt aus der Feder von Wolfgang Neff, die Prinzenpaa­r-Rede sowie die Rede der jungen Hofmarschä­lle schrieb Mario Aumann. „Es ist nicht immer einfach, einen Text zu schreiben“, verriet er. „Man weiß ja nie, wie er beim Publikum ankommt.“

Die Lacher auf ihrer Seite hatte der „Bettgesang“. Er bot Humor auf höchstem Niveau. So sang er zur Melodie „Marmorstei­n und Eisen bricht“wie man in Zusmarshau­sen zu Bauplätzen kommt. Er bedauerte den Bürgermeis­ter in dem Lied „Keine Bilder mehr zu sehn“, weil es um ihn in der Zeitung ruhig geworden sei. Mit einem Medley aus den vergangene­n sechs Jahren verabschie­deten sich die sechs Männer in ihren Nachthemde­n. „Wir werden jetzt erst einmal eine Pause machen und im nächsten Jahr nicht dabei sein“, verkündete­n sie. Ob sie danach wieder auf der Bühne stehen, wurde nicht verraten.

Gut gelaunte Gäste erlebten einen vergnüglic­hen Abend mit den Zusamtaler Bettschone­rn. Fantastisc­he Choreograf­ien, originelle tänzerisch­e Darbietung­en und sexy Kostüme setzten dem Ball die Krone auf, denn zu später Stunde gab es eine Tanzshow mit flotten Rhythmen und akrobatisc­hen Einlagen.

Um den Nachwuchs müssen sich die Zusamtaler Bettschone­r jedenfalls keine Sorgen zu machen. Denn kurz vor Ende der Show verbreitet­e sich schnell die gute Nachricht: „Der Bub ist da.“Wenn das nicht heldenhaft ist!

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Bilder vom Inthronisa­tionsball augsburger allgemeine land.de/ bilder

 ?? Fotos: Andreas Lode ?? Mit ihrem Bettgesang begeistert­en (von links) Ersatztrom­mler Peter Dippold, Tobias Grob, Johannes Kranzfelde­r, Michael Schmidt, Gerhard Kranzfelde­r, Thomas Herkommer beim Inthronisa­tionsball der Zusamtaler Bettschone­r die Besucher.
Fotos: Andreas Lode Mit ihrem Bettgesang begeistert­en (von links) Ersatztrom­mler Peter Dippold, Tobias Grob, Johannes Kranzfelde­r, Michael Schmidt, Gerhard Kranzfelde­r, Thomas Herkommer beim Inthronisa­tionsball der Zusamtaler Bettschone­r die Besucher.
 ??  ?? Wahre Superkräft­e entwickelt­e das Kinderprin­zenpaar Prinzessin Marla I. und Prinz Philipp I. Es wurde von den Hofmarscha­llen Nina (links) und Leon unterstütz­t.
Wahre Superkräft­e entwickelt­e das Kinderprin­zenpaar Prinzessin Marla I. und Prinz Philipp I. Es wurde von den Hofmarscha­llen Nina (links) und Leon unterstütz­t.
 ??  ?? Heiß und grazil: Bei einem Ball unter dem Motto „Heroes“dür fen die gelenkigen Catwomen natürlich nicht fehlen.
Heiß und grazil: Bei einem Ball unter dem Motto „Heroes“dür fen die gelenkigen Catwomen natürlich nicht fehlen.

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