Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Rein in die Ausrüstung!
Eishockey Für den EHC Königsbrunn beginnt heute die Aufstiegsrunde zur Bayernliga. Wie der neue Spielertrainer Fabio Carciola die Lage und die Neuzugänge beurteilt
Königsbrunn Der EHC Königsbrunn startet an diesem Wochenende in die Aufstiegsrunde zur Eishockey-Bayernliga. Erster kniffliger Gegner sind am heutigen Freitag ab 20 Uhr auf eigenem Eis die Bad Kissinger Wölfe. Sonntags folgt dann ab 18.30 Uhr die schwierige Auswärtspartie gegen den ERSC Amberg.
In den bisherigen zwei Begegnungen mit der international stark besetzten Truppe aus Bad Kissingen zog der EHC Königsbrunn immer den Kürzeren. Vor zwei Wochen setzte es zuletzt auf heimischem Eis eine bittere 0:4-Niederlage. Seitdem hat sich wieder etwas bei den Unterfranken getan, denn rechtzeitig zur Aufstiegsrunde ist nun auch wieder Spielertrainer Mikhail Nemirovsky mit von der Partie. Zudem verstärkten sich die Wölfe mit dem 23-jährigen russischen Stürmer Nikolai Kiselev. Bad Kissingen dürfte jetzt also noch viel besser aufgestellt sein.
Mit den Wild Lions Amberg steht am Sonntag gleich der zweite Hochkaräter auf dem Programm, der EHC muss dann beim Erstplatzierten der Vorrunde antreten. Die Oberpfälzer verloren zwar in Königsbrunn mit 0:4, seitdem wurde aber jedes Spiel gewonnen. Zwar siegte Königsbrunn am vergangenen Wochenende in zwei Auswärtspartien sehr deutlich, doch zu diesem Zeitpunkt war das Rennen um Platz fünf längst gelaufen und der Ausgang ohne Bedeutung.
Nach den Ausfällen der Top-Scorer Henning Schütz, Max Arnawa und Matthias Forster fehlten zuletzt auch noch Defensiv-Chef Marc Streicher und Luká Hruzík. Deswegen holten die Königsbrunner Verantwortlichen nun noch Hayden Trupps Bruder Chad aus Alaska in die Brunnenstadt. Der 29-jährige Angreifer war zuletzt inaktiv, spielte aber jahrelang mit seinem Bruder zusammen und dürfte sich mit ihm blind verstehen. Und auch der 25-jährige Landsberger Michael Fischer wird in der Aufstiegsrunde für den EHC auflaufen. Zuletzt schnürte er für den direkten Konkurrenten ESC Vilshofen seine Schlittschuhe. Ob beide Neuzugänge schon am Wochenende mit im Kader sind, ist noch unklar.
Vor den beiden Spielen sprachen wir mit dem neuen Spielertrainer Fabio Carciola.
Wie empfanden Sie Ihren Einstand beim EHC vor einigen Wochen? Carciola: Das war schwierig. Ich kam in ein intaktes Team und trat gleichzeitig meine erste Stelle als Spieler- an. Aber ich wurde schnell super aufgenommen und fühle mich inzwischen total wohl in Königsbrunn.
Wie beurteilen Sie das Können Ihrer Mannschaft?
Carciola: Die Jungs sind alle top motiviert und zeigen hervorragenden Kampfgeist. Die Laufbereitschaft ist groß, die individuellen Stärken gut ausgeprägt, und der Zusammenhalt ist riesig. Ich schätze besonders die Schnelligkeit des Teams auf dem Eis.
Die Mannschaft wurde ja jetzt nochmals verstärkt. Helfen die beiden Neuen weiter?
Carciola: Ich bin überzeugt, dass uns die beiden Stürmer weiterhelfen. Michael Fischer ist schnell, kann das Spiel gut lesen und ist richtig aggres- siv. Er hat alles, was einen guten Eishockeyspieler ausmacht. Chad Trupp kenne ich nicht. Er hat durch seinen Bruder Hayden von unserer Verletztenmisere erfahren und sich sofort in den Flieger gesetzt, um uns zu helfen. Über diese Geste waren wir wirklich überrascht.
Können sie denn sofort eingesetzt werden?
Carciola: Ja, allerdings nicht in der ersten Reihe. Die ist so erfolgreich, dass ich sie derzeit nicht auseinanderreiße. Mal sehen, wie schnell sie sich ins Team finden.
Die Aufstiegsrunde steht vor der Tür. Wie beurteilen Sie Ihre Gegner? Carciola: Das werden extrem harte Spiele. Alle Gegner sind als schwierig einzuschätzen. Wir müssen in jetrainer des Spiel mit dem festen Willen gehen, es zu gewinnen. Jedes Spiel ist ein Endspiel.
Was ist in den kommenden Wochen besonders wichtig?
Carciola: Dass unsere Mannschaft fest zusammensteht, nie aufgibt und totalen Kampfgeist zeigt. Besonders wichtig ist, dass wir keine Verletzten hinnehmen müssen. Und: Platz drei, das ist unser Ziel.
Ist es für Sie schwierig, als Spielertrainer zu fungieren?
Carciola: Zunächst war ich mit dieser Situation unzufrieden, weil ich mein Leistungspotenzial nicht ausschöpfen konnte. Inzwischen passt es aber. Ich setze mich als Spieler nur so ein, wie es für die Mannschaft gut ist.