Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das lohnt sich anzuschauen
● Mit 90 ausgesuchten Gemälden und einem Dutzend Skulpturen von 1959 bis 2017 gelingt der Fondation Beye ler in Riehen bei Basel eine impo sante Retrospektive. Dazu gehören ent scheidende „Helden“und Fraktur bilder, die auf dem Kopf gemalten Mo tive der 70er und 80er Jahre sowie der Absturz Adler aus der Pinakothek der Moderne oder Holzarbeiten wie die gelben „Dresdner Frauen“Köpfe. Die im letzten Jahr entstandenen Großformatbilder überraschen durch zum Teil fragile Figuren. Ganz ne benbei macht die Schau deutlich, wie kenntnisreich und zugleich lässig sich Baselitz mit der Kunstgeschichte ausei nandersetzt und in seinen besten Phasen mit ihr zu spielen beginnt: Fuß studien aus den frühen 60ern erin nern an Géricault, „Der Brückechor“an die entsprechenden Expressionisten. Auf hundert Papierarbeiten wird im Kunstmuseum Basel die Suche nach einem neuen figurativen Ausdruck nachvollziehbar. Einzelne Blättern erstaunen durch Baselitz’ Nähe zum Informel. (Beide bis 29. April).
● Dank des Engagements von Galerist Heiner Friedrich und Herzog Franz von Bayern erfuhr die Karriere des Malers in München einen erhebli chen Schub. 1972 haben die Bayeri schen Staatsgemäldesammlungen ihr erstes Baselitz Gemälde erworben. In der Münchner Pinakothek der Moderne zeigt die Staatliche Graphi sche Sammlung nun Herausragen des aus zwei Werkgruppen. Zum einen Zeichnungen aus dem hoch expressi ven „Helden“Zyklus, zum anderen Probedrucke aus dem Künstlerbuch Projekt „Malelade“von 1990 (bis 18. Februar). Es lohnt sich außer dem, einen Blick in den Raum 14 eine Etage höher zu tun, wo ständig eine wechselnde Auswahl von Werken des Künstlers zu sehen ist. (sigg)