Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein „voller Einsatz“für den Winterdienst
Verkehr Bislang spricht der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg zwar nur von einem durchschnittlichen Winter. Am Montagmorgen mussten die 180 Mitarbeiter aber gleich zweimal ausrücken
Am Montag hatten die Mitarbeiter des Augsburger Winterdienstes alle Hände voll zu tun. „Voller Einsatz“, lautete die Devise. Bereits am Freitag hatte der Wetterbericht für den Montagmorgen starken Schneefall vorhergesehen. Deshalb wurden alle zur Verfügung stehenden Mitarbeiter eingeteilt: Für 180 Mitarbeiter ging es früh raus. Zu ihnen zählen auch 30 Saisonkräfte, die jedes Jahr ausschließlich für den Winderdienst eingestellt werden.
Die Fahrer der 20 großen RäumLkw waren ab 4 Uhr im Einsatz und räumten und streuten die großen Augsburger Ausfall- und Verbindungsstraßen. Ein Mitarbeiter musste sogar noch früher raus. Der Depotleiter des Abfallwirtschaftsund Stadtreinigungsbetriebs (AWS) der Stadt Augsburg unternahm bereits um 3 Uhr morgens seine Kontrollfahrt. Dabei fuhr er eine bestimmte Strecke ab, die gefährliche Straßenabschnitte – beispielsweise auf Brücken – beinhaltet. „Er legt anschließend fest, ob und wie viel gestreut werden muss“, erklärte Alfons Stegmann, Einsatzleiter und Teamleiter Winterdienst des AWS.
Am Montag wurde nicht lange debattiert. Alle Mitarbeiter packten im Räumdienst mit an, alle Gerätschaften waren im Einsatz. Um 2 Uhr morgens hatte der Schneefall im Stadtgebiet eingesetzt. Ab 4 Uhr wurden von den Räum-Lkw die Hauptverkehrswege geräumt, ab 5 Uhr räumten die Mitarbeiter mit 24 Mehrzweck-Fahrzeugen die Gehund Radwege im Stadtgebiet. Stegmann: „Außerdem waren 130 Mitarbeiter in 25 mobilen Truppen un- die mit Schneeschaufeln und Streueimern beispielsweise Bus- und Tram-Haltestellen vom Schnee befreiten.“Von 4 bis 7 war der erste Trupp unterwegs. „Denn bis 7 Uhr gilt werktags die Räumund Streupflicht“, sagte Stegmann.
Doch am Montag war das Schneeund anschließende Matschaufkommen so groß, dass die Mitarbeiter ein zweites Mal ausrückten. 250 bis 300 Tonnen Streusalz wird bei einem vollen Einsatz verbraucht. „Das kommt aber nicht so oft vor“, betonte der Einsatzleiter. In diesem Winter zählte der AWS bislang 34 Einsätze – dabei schlug der Montag mit seinen zwei Fahrten gleich mit zwei Einsätzen zu Buche. „Bislang haben wir einen sehr durchschnittlichen Winter“, wagte Stegmann eine erste Zwischenbilanz. So hätte es zwar zwischendurch schon immer mal wieder geschneit; die kurzen Kälteperioden seine aber immer wieder von längeren milden Phasen unterbrochen worden. Durchschnittlich habe der Augsburger AWS in den vergangenen Jahren rund 80 Einsätze pro Winter registriert. „Bei dieser Anzahl werden wir wohl auch in diesem Jahr wieder landen. Diese langen milden Phasen sind seltsam. Ich bin seit 34 Jahren im Winterdienst tätig. Der Winter hat sich seither schon ein bisschen geändert.“
Nichtsdestotrotz ist der AWS für alle Eventualitäten gewappnet: Insgesamt 6000 Tonnen Streusalz, 2000 Tonnen Salz-Splitt-Gemisch und 1000 Tonnen Splitt befinden sich unter anderem im Lager in der Johannes-Haag-Straße.
Der Winterdienst ist am Montagmorgen positiv verlaufen, so Stegterwegs, mann. Vor allem auch, weil der Schnee nicht wie befürchtet in Eisregen, sondern in Regen umschlug. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord verzeichnete in ihrem gesamten Einsatzgebiet zwischen 4.30 und 9.30 Uhr 25 Unfälle, bei denen es zu Sachschäden kam. „Bei drei Unfällen wurden drei Personen leicht verletzt. Wie es scheint, haben sich die Autofahrer mittlerweile auf die Witterung eingestellt und verfügen auch über das entsprechende Winter-Equipment“, sagte Jürgen Wörle, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord.
Weil ein Lastwagen auf der Autobahn A8 in Fahrtrichtung Stuttgart zwischen Odelzhausen und Adelzhausen in die Leitplanke fuhr und quer zur Fahrbahn stehen blieb, musste die Autobahn bis Mittag gesperrt werden.