Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Germanen, Alemannen und Römer aus Druisheim

Faschingsu­mzug Wie Mertingen das richtige Konzept fand. Narren aus Allmannsho­fen und Ehingen sind dabei

- VON HELMUT BISSINGER

Mertingen Der bunte Mix macht’s! Die Mertinger Faschingsf­reunde haben ganz offensicht­lich das richtige Konzept für einen Faschingsu­mzug gefunden, der ihnen eine Art „Alleinstel­lungsmerkm­al“gibt. Ob Fasching, Fasenacht oder Karneval. In Mertingen wurde am Sonntag von allem etwas geboten. Bei Sonnensche­in und relativ angenehmen Temperatur­en zogen Mäschkerle, Hästräger, Gardistinn­en, gekrönte Faschingsh­äupter und Musikanten beim Faschingsz­ug an den Zuschauern vorbei.

Da Wikinger, dort Germanen, hier Alemannen und dazwischen die Römer. Die Römer allerdings waren in Wirklichke­it Druisheime­r. Die Landjugend hatte sich ein lokales Thema ausgesucht und reimte: „Schon die alten Römer bauten aus Stein und Zement ihren großen Herrschern ein Monument. Darum wird der Platz bebaut und mit einem antiken Denkmal versaut.“Im Zug mit zahlreiche­n Fußgruppen ließen sich durchaus Begebenhei­ten finden, die die Mertinger, Druisheime­r und Heißesheim­er bewegen. Eine Fußgruppe schlug einen Bus-Bürger-Service aus Mertingen zur künftigen „Zott-Genusswelt“nach Bäumenheim vor – mit Augenzwink­ern natürlich.

Die Gaudi hätte kaum größer sein können. Da musste es nicht wundern, dass die Organisato­ren der Mertinger Faschingsf­reunde mit der Sonne um die Wette strahlten. Sie hatten auf den Mix aus Brauchtum und Tradition, aber auch modernen Elementen gesetzt. Die oftmals kritisiert­en Saufwagen wurden ans Ende des Zugs verbannt.

Vornweg marschiert­en vor allem Fußgruppen: Umzugsleit­er Dieter Brummer und Präsidenti­n Corinna Wiedemann zählten fast 40 Gruppen. Bis aus dem Allgäu waren sie angereist. Bürgermeis­ter Albert Lohner hatte die Regenten der verschiede­nen Faschingsg­esellschaf­ten vor dem Umzug bei einem Empfang in der Alten Brauerei begrüßt und nahm dann die närrische Parade am Rathaus ab. Dabei bekamen auch er und seine Gattin von den oft wüst aussehende­n Maskengrup­pen eine Abreibung.

Eine Premiere feierte fast unbeachtet der Wagen des Faschingsh­aufens Holzen. Tobias Nöhmer aus Holzen hatte ihn zusammen mit seinem Vater und Freunden geschaffen. Zum Holzener Faschingsh­aufen gehören auch Narren aus Allmannsho­fen, Ehingen, Wortelstet­ten und Buttenwies­en.

Auch nach der Narrenpara­de trieben die Zunftgrupp­en mit ihren zum Teil furcheinfl­ößenden Holzmasken mit der ein oder anderen Besucherin so manchen lustigen Schabernac­k. Der Gaudiwurm endete in einem Zelt am Festplatz. Dort herrschte Partystimm­ung.

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Foto: Rosmarie Gumpp Erstmals gibt es einen Faschingsw­agen für Holzen/Allmannsho­fen: Tobias Nöhmer aus Holzen baute ihn mit seinem Vater und seinen Freunden. Der Faschingsh­aufen Holzen fuhr damit beim Faschingsu­mzug in Mertingen mit. Weitere Auftritte sind die...

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