Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Germanen, Alemannen und Römer aus Druisheim
Faschingsumzug Wie Mertingen das richtige Konzept fand. Narren aus Allmannshofen und Ehingen sind dabei
Mertingen Der bunte Mix macht’s! Die Mertinger Faschingsfreunde haben ganz offensichtlich das richtige Konzept für einen Faschingsumzug gefunden, der ihnen eine Art „Alleinstellungsmerkmal“gibt. Ob Fasching, Fasenacht oder Karneval. In Mertingen wurde am Sonntag von allem etwas geboten. Bei Sonnenschein und relativ angenehmen Temperaturen zogen Mäschkerle, Hästräger, Gardistinnen, gekrönte Faschingshäupter und Musikanten beim Faschingszug an den Zuschauern vorbei.
Da Wikinger, dort Germanen, hier Alemannen und dazwischen die Römer. Die Römer allerdings waren in Wirklichkeit Druisheimer. Die Landjugend hatte sich ein lokales Thema ausgesucht und reimte: „Schon die alten Römer bauten aus Stein und Zement ihren großen Herrschern ein Monument. Darum wird der Platz bebaut und mit einem antiken Denkmal versaut.“Im Zug mit zahlreichen Fußgruppen ließen sich durchaus Begebenheiten finden, die die Mertinger, Druisheimer und Heißesheimer bewegen. Eine Fußgruppe schlug einen Bus-Bürger-Service aus Mertingen zur künftigen „Zott-Genusswelt“nach Bäumenheim vor – mit Augenzwinkern natürlich.
Die Gaudi hätte kaum größer sein können. Da musste es nicht wundern, dass die Organisatoren der Mertinger Faschingsfreunde mit der Sonne um die Wette strahlten. Sie hatten auf den Mix aus Brauchtum und Tradition, aber auch modernen Elementen gesetzt. Die oftmals kritisierten Saufwagen wurden ans Ende des Zugs verbannt.
Vornweg marschierten vor allem Fußgruppen: Umzugsleiter Dieter Brummer und Präsidentin Corinna Wiedemann zählten fast 40 Gruppen. Bis aus dem Allgäu waren sie angereist. Bürgermeister Albert Lohner hatte die Regenten der verschiedenen Faschingsgesellschaften vor dem Umzug bei einem Empfang in der Alten Brauerei begrüßt und nahm dann die närrische Parade am Rathaus ab. Dabei bekamen auch er und seine Gattin von den oft wüst aussehenden Maskengruppen eine Abreibung.
Eine Premiere feierte fast unbeachtet der Wagen des Faschingshaufens Holzen. Tobias Nöhmer aus Holzen hatte ihn zusammen mit seinem Vater und Freunden geschaffen. Zum Holzener Faschingshaufen gehören auch Narren aus Allmannshofen, Ehingen, Wortelstetten und Buttenwiesen.
Auch nach der Narrenparade trieben die Zunftgruppen mit ihren zum Teil furcheinflößenden Holzmasken mit der ein oder anderen Besucherin so manchen lustigen Schabernack. Der Gaudiwurm endete in einem Zelt am Festplatz. Dort herrschte Partystimmung.
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