Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Torwart Roy macht den Unterschied
Eishockey Der Kanadier ist der Garant für den Aufschwung der Panther im Januar. Trainer Stewart baut auch gegen Ingolstadt auf den 26-Jährigen, der in der DEL überrascht
Augsburg Was ist nur mit den Augsburger Panthern los? Am Sonntag enttäuscht die Mannschaft mit einer blutleeren Vorstellung und kassiert auf eigenem Eis eine 2:3-Pleite gegen das DEL-Schlusslicht Straubing. Die Fans winken ab: Das war es mit der K.-o.-Runde um die deutsche Meisterschaft, denn der Rückstand auf den letzten Play-offPlatz beträgt sieben Punkte. Doch drei Tage später gewinnt der AEV nach Toren von Thomas Holzmann, Neuzugang Jordan Samuels-Thomas und Jaroslav Hafenrichter mit 3:2 beim Spitzenteam in Berlin. Der ehemalige Bundestrainer Uwe Krupp hatte eine Erklärung für das Unerklärliche. „Augsburg hat mit dem Rücken zur Wand gespielt, mit viel Entschlossenheit“, kommentierte der Stanley-Cup-Sieger das Match und schob nach: „Wir sind nicht auf dem gleichen emotionalen Level.“Tatsächlich mutet die AEVMannschaft ihren Fans und dem Trainerteam eine abenteuerliche Achterbahnfahrt der Gefühle zu. Insgesamt ist der Trend jedoch positiv. Im Januar feierten die Augsburger sieben Siege und gingen vier Mal als Verlierer vom Eis.
Der Garant für den sportlichen Aufwärtstrend hat einen Namen: Olivier Roy. Seitdem der Kanadier im Panther-Tor die Pucks fängt, steht die Mannschaft viel stabiler als zuvor mit Ben Meisner oder Jonathan Boutin. Mit einer Fangquote von 92,9 Prozent aller auf ihn abgegebenen Schüsse rangiert der 26-Jährige auf Platz zwei der DEL-Schluss- hinter dem Nürnberger Niklas Treutle (94,7). Der in dieser Saison überraschend starke Schwenninger Dustin Strahlmeier oder auch die Stars wie Nationalkeeper Danny aus den Birken von Meister München oder der Kölner Schwede Gustav Wesslau folgen dahinter.
„Roy hält überragend. Er gibt unserem Spiel viel Sicherheit“, sagt Panther-Trainer Mike Stewart, der den Schlussmann vom Zweitligisten Crimmitschau Ende November ver- pflichtet hatte. Während die Fans einen Stürmer gefordert hatten, holte Stewart einen Torwart. „Nur zur Absicherung“, versuchte Stewart seine entscheidende Personalie zu tarnen, um keine Unruhe im Mannschaftsgefüge und Umfeld aufkommen zu lassen. Doch Roy entpuppt sich als der Königs-Transfer der Saison.
Der Kanadier hält die Panther am Leben. Damit die Augsburger weiter von der Endrunde träumen könmänner nen, wäre ein Sieg im heutigen Heimspiel um 19.30 Uhr gegen den ERC Ingolstadt hilfreich. Es ist das letzte Match vor der Olympiapause. Das erste Saisonduell im Schleifgraben gewannen die Oberbayern mit 2:1 nach Penaltyschießen. Auch die Heimspiele entschied der ERCI mit 4:2 und 5:4 n. P. für sich. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf Rang zehn. Die Panther stehen weiter mit dem Rücken zur Wand. Aber so spielen sie am besten.