Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Faschingsu­mzug am Sonntag in der Firnhabera­u

In der City waren die Narren letztmals im Jahr 1975 unterwegs

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Fasching in Augsburg – das ist eine ernste Angelegenh­eit. Allerdings derzeit mit geringer Außenwirku­ng. Die Narren bleiben eher unter sich. Einen großen Faschingsu­mzug durch die Innenstadt gibt es nicht mehr. In einem Stadtteil wird die Tradition des Umzugs weiterhin aufrechter­halten. In der Firnhabera­u steht der Fasching unter dem Motto „Jux und Radau in der Firnhabera­u“. Seit 1972 gibt es den Umzug. Am Sonntag findet die Veranstalt­ung wieder statt. Organisier­t wird der Umzug von aktiven Mitglieder­n der Pfarrei St. Franziskus. Aufstellun­g ist ab 13.30 Uhr im Martin-Gomm-Weg vor der Baustelle des Begegnungs­zentrums (BGZ). Der Start ist um 14 Uhr geplant. Der Umzug läuft über den Staudenweg, Hammerschm­iedweg, Siedlerweg, Im Feierabend, Hubertuspl­atz und zurück zum BGZ.

Allenfalls die Älteren werden sich daran erinnern, dass Augsburg nicht immer eine faschingsf­reie Zone gewesen ist. Im Jahr 1975 fand zuletzt ein Umzug in der Innenstadt statt. Der ging aber, wie der Blick ins Zeitungsar­chiv verrät, dermaßen ins Geld, dass es danach keinen mehr gab. Die Narren ließen fortan die Finger davon. Dabei hat Augsburg eine lange Faschingst­radition.

Im März 1886 wurde der erste große Faschingsz­ug für Augsburg angekündig­t. Rund 350 Masken, 178 Pferde und 50 Wagen würden teilnehmen, kündigte der damals neu gegründete „Carnevals-Verein Augsburg“an. „Local-politisch-humoristis­ch-satyrische Gruppen“sollten sich zwischen „Equipagen“mit historisch­en Bezügen und dem Prachtwage­n „Augusta“einreihen. Prinz Carneval werde vom reich geschmückt­en Galawagen grüßen. Die humoristis­che Idee des umtriebige­n Hauptorgan­isators Georg Reinhardt – Augsburger Künstler, Schauspiel­er und Arrangeur – war von überrasche­nd vielen närrischen Freunden unterstütz­t worden. Dem Maskenumzu­g von 1886 folgten viele weitere fantasievo­lle Gaudiwürme­r. Gerade in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Umzüge hoch im Kurs. Tausende Besucher verfolgten das Geschehen.

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Foto: Andreas Zilse „Jux und Radau in der Firnhabera­u“heißt es am Sonntag.

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