Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schlaganfälle werden noch schneller behandelt
Medizin Das Klinikum ändert die Abläufe. Das kann für Patienten entscheidend sein
eine Neustrukturierung der Abläufe werden Schlaganfälle am Klinikum Augsburg jetzt noch schneller behandelt. Wie die Pressestelle des Großkrankenhauses mitteilt, wurden im vergangenen Jahr die Abläufe innerhalb der Neurologischen Klinik und Klinischen Neurophysiologie neu strukturiert. Dies betreffe insbesondere die Abläufe in der Zentralen Notaufnahme, aber auch der Notarzt und das Rettungs- seien einbezogen. Dadurch habe eine weitere deutlich erkennbare Verbesserung der Behandlungszeiten bei Schlaganfällen erreicht werden können.
Dazu zählt das Klinikum unter anderem eine kürzere Erstuntersuchung des Patienten sowie die deutlich schnellere Übergabe des Patienten in die Diagnostik. Schlaganfälle beziehungsweise der Verdacht darauf werden demnach ebenso dringDurch lich behandelt wie ein Herzinfarkt oder Polytrauma. „Wir konnten die Zeit bis zum Beginn der sogenannten Lysetherapie ungefähr halbieren“, erklärt Chefarzt Professor Dr. Markus Naumann.
Für den Patienten hat das unmittelbare Auswirkungen: Untersuchungen belegen nach Angaben des Klinikums, dass beim akuten Schlaganfall pro Sekunde über 30 000 Nervenzellen zugrunde gedienstpersonal hen – so viel wie beim normalen Alterungsprozess nach neun Stunden. Je schneller die zielgerichtete Behandlung sei, desto besser seien auch die langfristigen Chancen des Patienten. Ein Therapiebeginn innerhalb der ersten 90 Minuten senke das Risiko einer relevanten Behinderung im Alltag um etwa 60 Prozent. In der Schlaganfall-Therapie gehe es daher um jede Sekunde.
Der Schlaganfall (ischämischer Hirninfarkt) ist der Verschluss einer Hirnarterie und zählt zu den häufigsten Hirngefäßerkrankungen vor allem in der westlichen Welt. Bei seiner Behandlung darf keine Zeit verloren werden. Der Schlaganfall stellt dabei eine der häufigsten Ursachen für eine Lebenszeitverkürzung und bleibende Behinderungen dar und hat entsprechend schwere Auswirkungen für den einzelnen Patienten.