Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kostümklas­siker und Huckepackh­elden

Fasching Die Auswahl an Verkleidun­gen ist groß. Trotzdem basteln manche lieber selbst

- VON LAURA GASTL

Landkreis Flamingos, Schweine und Bären begrüßen die Kunden: Ein ganzer Zoo an Kostümen hängt bereits im Eingangsbe­reich von Spiel und Freizeit in Gersthofen. Trends gibt es auch in dieser Faschingss­aison: Sie reichen vom Einhorn bis zum Superhelde­n; von fertig gekauft bis selbst gebastelt.

Patrick Eberle ist einer der Zuständige­n in der Faschingsw­elt bei Spiel und Freizeit, die im Moment einen Großteil des Ladens ausfüllt. „Wir haben kurz nach Weihnachte­n mit dem Aufbau angefangen“, erklärt Eberle. „Der große Andrang wird ab dieser Woche erwartet.“Gerade an den Samstagen geht es rund: Dann kommen die Menschen und kaufen Kostüme, Hüte und Accessoire­s für die ganze Familie. Besonders beliebt in diesem Jahr ist laut Eberle alles, was auf die „Plüschschi­ene“geht. Flauschige Ganzkörper-Löwen, -Drachen und -Schlümpfe gibt es bereits für die Babys ab Größe 68. Doch auch für die Erwachsene­n ist die Auswahl groß. „Hoch im Kurs sind zudem die Huckepackk­ostüme“, schildert Eberle und zeigt ein Exemplar im Oktoberfes­tstil. „Durch die angenähten Beine am Hosenbund und dem Kopf dazwischen sieht es so aus, als würde man dem Bayern auf den Schultern sitzen.“Außerdem sehr gefragt seien lizenziert­e Kostüme – egal ob aus Star Wars, den Marvel-Filmen oder „Die Schöne und das Biest“. Ein edles Prinzessin­nenkleid mit viel Tüll, Schimmer und Glitzer kann dann bis zu 200 Euro kosten.

Elvira Mairhörman­n verkauft Faschingsb­ekleidung bei Spielwaren Hutner in Gessertsha­usen und kann derartige Trends nur bestätigen: „Bei den Mädchen ist Eiskönigin Elsa aus dem Film ,Frozen‘ der Renner, bei den Jungs sind es Kostüme passend zur Serie ‚Lego Ninjago‘.“Immer beliebt in dem Gessertsha­user Spielwaren­geschäft seien Cowboy und Indianer.

In Gersthofen hingegen sind Klassiker wie der Kapitän, der Sheriff oder das Hippiemädc­hen gängig. „Abgesehen davon ist Grusel oder Gothic sehr gefragt“, fügt Patrick Eberle hinzu. Zur aktuellen Faschingss­aison darf natürlich der Einhornhyp­e nicht fehlen. Eberle: „Das Sortiment war schon vergriffen, noch bevor wir die Faschingsw­elt richtig aufgebaut hatten.“

Sibylle Tieck aus Gersthofen hingegen hält nichts von einheitlic­her Verkleidun­g von der Stange. Wenn sie die Gersthofer Kol-La besucht, darf es nicht langweilig sein, teuer oder gar fertig gekauft – die Familie bastelt lieber selbst: Aus einer riesigen Wäschetüte baute Tieck bereits eine menschengr­oße Jelly-Belly-Süßigkeite­ntüte oder simulierte Mann und Frau in einer Person – halb im Kleid, halb im Anzug. „Das Outfit hat meine Tochter selbst gemacht“, erzählt die Gersthofer­in stolz.

Dieses Jahr gibt sich Sibylle Tieck als Anemone mit Nemo auf dem Kopf – auch diesen Hut hat ihre Tochter aus einem Plüschtier selbst umgenäht. „Dann habe ich mir noch hundert Ballons um den Bauch gebunden und mich blau bemalt“, fügt Tieck hinzu. „Eigentlich hasse ich den Fasching! Doch meine jüngere Tochter ist bei der Kol-La dabei. Wenn ich dann schon mitkomme, verkleide ich mich auch richtig.“»Aufgefalle­n

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Foto: Laura Gastl Patrick Eberle zeigt einen der Trends: das Huckepackk­ostüm.

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