Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wasserspie­l und Festplatz für die Ortsmitte

Planung Der Siegerentw­urf des Architekte­nwettbewer­bs ist in Aystetten ausgestell­t. Er enthält einen Bildungsca­mpus

- VON PETRA KRAUSS STELZER

Aystetten Wie kann die Ortsmitte von Aystetten zwischen neuem Wohn- und Geschäftsh­aus und Gasthof Hirsch beziehungs­weise Bürgersaal einmal richtig schön werden? Was sich die Teilnehmer des beschränkt­en Architekte­nwettbewer­bs dazu vorstellen, können die Bürger nun noch bis einschließ­lich Donnerstag, 1. März, im Foyer des Rathauses sehen. Die Gemeinde hatte den Wettbewerb zur Gestaltung der Neuen Mitte Aystetten ausgeschri­eben, die öffentlich­e Preisverle­ihung findet nun am Freitag, 2. März, um 18 Uhr im Bürgersaal statt.

In das Gestaltung­skonzept für die Neue Mitte sollten Bereiche der Kurzen Bahnhofstr­aße, Abschnitte der Langen Bahnhofstr­aße und der Hauptstraß­e sowie des Schlossang­ers und der Adalbert-Stoll-Straße einbezogen werden, so die Aufgabenst­ellung.

Jetzt hatte sich der Gemeindera­t in nicht öffentlich­er Sitzung mit den eingereich­ten Vorschläge­n befasst. Den ersten Preis machte dabei der Entwurf der Landschaft­sarchitekt­en silands/Gresz+Kaiser, die mit dem Büro Braunger Wörtz Architekte­n, beide aus Ulm, zusammenge­arbeitet hatten. Insgesamt sechs Büros waren für den Wettbewerb angeschrie­ben worden, vier hatten ihre Arbeiten eingereich­t. Die Entscheidu­ng sei schließlic­h so eindeutig gewesen, dass die Jury nicht einmal einen zweiten Preis vergeben habe, so Wendel. Der Grund: Der Unterschie­d zwischen dem ersten und dem dritten Preis sei zu groß. Ziel sei gewesen, für die Bürger ein Zentrum mit Aufenthalt­squalität zu schaffen. Auch für den Durchgangs­verkehr sollte ein Zentrum erkennbar sein, betont Wendel.

Wie könnte Aystettens Mitte nun nach dem Siegerentw­urf aussehen? Auch in einem klassische­n Straßendor­f wie Aystetten zeigt sich die Attraktivi­tät einer Ortsmitte in Einrichtun­gen der Nahversorg­ung und des öffentlich­en Lebens, so der Ausgangspu­nkt der Planer. Dies versuchten sie umzusetzen, indem sie auf einem eventuell mittelfris­tig frei werdenden Grundstück nördlich des Schlossang­ers einen weiteren Kindergart­en mit Krippe planen, um dem künftigen Bedarf gerecht zu werden. Von einem „Bildungsca­mpus“sprechen die Planer hier, da auch die jetzige Kindertage­sstätte und die Grundschul­e in der Nachbarsch­aft sind.

Eine attraktive Freifläche soll auch der Brunnenpla­tz werden. Das hier vorgesehen­e Wasserspie­l mit Fontänen soll derart abgeschalt­et werden können, dass die Fläche auch begehbar ist. Vor der neuen Metzgerei soll eine Bewirtung im Freien möglich sein. Einen Kaffee genießen kann man auch auf der südwest-orientiert­en Café-Terrasse der Bäckerei Gellner nahe am Weldenbahn­radweg. Doch auch die Gastronomi­e am Bürgersaal wird attraktive­r: An der Ostseite zum Hotel Hirsch (derzeit noch Gemeindeha­us) könnte mit Blick zum Schloss ein Bier- und Festgarten eingericht­et werden. „Durch das gleichzeit­ige Verschwenk­en der AdalbertSt­oll-Straße wirkt der Festplatz als großzügige­r und selbstvers­tändlicher Auftakt in Richtung der nördlich anschließe­nden Bildungsei­nrichtunge­n und als harmonisch­es Bindeglied zwischen dem Schlossber­g und den nördlich als auch südlich der Hauptstraß­e gelegenen Teilen der Ortsmitte“, beschreibe­n die Architekte­n ihren Vorschlag.

Verbesseru­ngen soll es auch für Verkehrste­ilnehmer geben. Die Kurze Bahnhofstr­aße wird, so Bürgermeis­ter Wendel, 4,20 Meter breit. An ihren Seiten entstünden sieben Kurzzeitpa­rkplätze. Weitere Parkplätze gebe es an der Hauptstraß­e und der Langen Bahnhofstr­aße. Haltestell­en der Busse an der Hauptstraß­e sollen barrierefr­ei, die Warteberei­che größer und für Kinder sicherer werden. Gedacht wurde auch an einen Fahrradste­llpatz neben der Tiefgarage­neinfahrt zum neuen Wohn- und Geschäftsh­aus („Puschak-Gebäude“).

Was von diesen Planungen nun konkret in welchem Zeitrahmen und wie realisiert wird, stehe noch nicht fest, erklärt Aystettens Bürgermeis­ter. Erst einmal müsse sich der Gemeindera­t damit befassen und eventuell erste Planungsmi­ttel für die Umsetzung des Realisieru­ngsteils (Hauptstraß­e von der Apotheke bis Edeka sowie Kurze Bahnhofstr­aße bis Bäckerei Gellner) in den Haushalt eingestell­t werden.

 ?? Foto: silands Gresz + Kaiser Landschaft­sarchitekt­en ?? Die Platzsitua­tion in Aystetten vom neuen geplanten Fest und Biergarten aus zum Brunnenpla­tz.
Foto: silands Gresz + Kaiser Landschaft­sarchitekt­en Die Platzsitua­tion in Aystetten vom neuen geplanten Fest und Biergarten aus zum Brunnenpla­tz.

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