Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gewaltig eingeknickt
Bezirksliga Nord Für den TSV Gersthofen ist die Meisterschaft wohl gelaufen. Jetzt geht es darum, den Relegationsrang zu sichern
Gersthofen Innerhalb einer Woche hat sich beim TSV Gersthofen der Wind gedreht, die Lage drastisch verändert: Vor dem Heimspiel gegen den SV Wörnitzstein am heutigen Freitag (Anpfiff 19.30 Uhr, Abenstein Arena) geht es nicht mehr um die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Nord, sondern darum, den Zwei-Punkte-Vorsprung auf den Tabellendritten TSV Rain II zu sichern.
Am vergangenen Freitag lag das Hauptaugenmerk noch darauf, die Tabellenspitze zu verteidigen. Nach den beiden Niederlagen gegen Rain II (0:1) und beim VfR Neuburg (1:2) musste der TSV bei herrlichsten Frühsommerwetter den Platz an Sonne räumen, den man an 21 von 26 Spieltagen einnehmen konnte. Innerhalb von neun Tagen sind die Lechstädter, die bis dato eine grandiose Saison gespielt haben, gewaltig eingeknickt. Der Traum von Meisterschaft und direktem Aufstieg in die Landesliga ist ausgeträumt.
„Die Konstellation in dieser Liga ist der Wahnsinn“, sagt Gerhard Hildmann, der trotz der zwei Niederlagen in Folge keinen Negativlauf sieht. „Wenn wir in Neuburg ein Unentschieden geholt hätten, dann hätte der VfR auch weichere Knie bekommen“, vermutet der Gersthofer Trainer. Denn es hat nicht viel gefehlt, und der SSV Glött wäre im Nachholspiel gegen den VfR Neuburg eine Überraschung gelungen. Nach großem Kampf mussten sich die Lilien, bei denen gleich elf Akteure fehlten, am Ende nur mit 0:1 geschlagen geben. Ray Bishop entschied die Partie erst in der 73. Minute mit einem abgefälschten Distanzschuss zugunsten des Spitzenreiters, der jetzt mit fünf Punkten Vorsprung auf den TSV Gersthofen und einem weiteren Nachholspiel im Rücken die Tabelle anführt.
„Wir waren schon enttäuscht, weil ein Unentschieden durchaus verdient gewesen wäre“, gibt Hildmann zu, „aber jetzt wollen wir den Relegationsplatz ins Ziel bringen.“Deshalb rechnet er auch mit einer Reaktion der Mannschaft. „Dazu müssen wir die Nerven in den Griff bekommen und Engagement zeider gen“, sei für ihn entscheidend, wie der Kopf reagiert. Die Grippewelle, die den TSV aus dem Rhythmus geworfen hat, ist vorbei. „Wir müssen jetzt umswitchen. Bisher haben auf Platz eins geschaut, jetzt geht es darum den Relegationsplatz zu sichern.“Das werde schwer genug, denn das Restprogramm hält die drei Abstiegskandidaten SV Wörnitzstein, TSV Offingen und FC Horgau sowie am letzten Spieltag das Derby gegen den TSV Meitingen bereit, der sich selbst noch Hoffnungen auf den zweiten Platz macht.
Nach wie vor fehlen Stefan Schnurrer aus beruflichen Gründen und Paul Schmuck (verletzt). Ansonsten vertraut Gerhard Hildmann dem bewährten Kader.