Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eichstätt: Beschuldigter ist frei
Neue Entwicklung im Kirchen-Finanzskandal
und donnern – im Osten dagegen trocken bleiben. Doch zu Beginn der Woche kühlt es dann auf zehn Grad im Allgäu und 20 Grad im nördlichen Franken ab, sagen die Experten. Also Sonne und Wärme genießen, so lange es geht. Bis man sich verguckt, ist Schluss mit dem Prachtwetter. Wobei viele Bauern längst auf Regen hoffen. Eichstätt Für Beobachter war es nur eine Frage der Zeit: Nachdem unsere Zeitung am Mittwoch berichtet hatte, dass der Finanzskandal im Bistum Eichstätt für die Kirche weniger gravierende Folgen als angenommen haben könnte, ist jetzt einer der beiden Beschuldigten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Haftbefehl gegen den früheren stellvertretenden Finanzdirektor des Bistums sei gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II am Freitag. Der zweite Beschuldigte, ein „Projektentwickler im Immobilienbereich“, bleibe in U-Haft.
Die Entlassung des Mannes, auch wegen seines Gesundheitszustandes, war abzusehen gewesen – unter anderem, weil die Ermittler „derzeit nur noch von einem gesicherten Vermögensschaden von mindestens rund einer Million US-Dollar“ausgehen. Das hatte eine Behördensprecherin unserer Zeitung mitgeteilt. Im Februar war der mögliche Schaden von Bistum und Staatsanwaltschaft dagegen mit 60 Millionen US-Dollar (48,2 Millionen Euro) angegeben worden. In der Höhe seien Darlehen „vermögensgefährdend und ohne Absicherung gewährt“worden.
Wegen der „zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse sowie nicht zuletzt aufgrund der inzwischen tatsächlich erfolgten Darlehensrückzahlungen“sei diese „sehr negative Bewertung ... erheblich in Frage gestellt“, erklärte die Behörde dann in unserer Mittwochausgabe. Ihr geht es um den strafrechtlich relevanten, anklagbaren Schaden. Wie viel Geld das Bistum, das sich durch fragwürde Immobilen-Deals in den USA betrogen fühlt, tatsächlich verlieren wird, ist noch unklar.