Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Alltagswissen
So gelingt Ihr Urlaubsfoto
Landkreis Augsburg Wie der Nachwuchs im Sand buddelt, ist mindestens ebenso ein Foto wert wie die Sehenswürdigkeiten des Urlaubsortes. Dass es sich dabei um klassische Urlaubsmotive handelt, ist unbestritten. Wie diese Urlaubserinnerungen allerdings in die Kamera kommen, das wird unterschiedlich gehandhabt.
Der Smartphone-Schnappschuss-Fotograf und der Inhaber einer Kamera sowie der Intention, Zeit auf das perfekte Urlaubsfoto zu verwenden, – diese beiden Urlaubsfotografen trennen buchstäblich Welten. Doch es ist nicht nur die Technik, die sie unterscheidet. Es ist auch das Gefühl oder vielmehr der Blick für ein Motiv, für eine Szene und für ein Bild-Arrangement.
Nachhilfe in puncto Technik bietet Foto-Coach René Dittmann im Rahmen von diversen VhsKursen an. Grundsätzlich liege es an der
Intention jedes Einzelnen, welche Form von Urlaubsfotografie angestrebt wird, erklärt er. Die integrierte Kamera im Smartphone stößt bei schlechten Lichtverhältnissen und beim Zoomen (meist nur mit Digitalzoom) schnell an ihre Qualitätsgrenzen. Doch auch Besit- zer von System- und Digitalkameras müssen erkennen: Das AutomatikProgramm einer Kamera kann im Grunde gar nichts. „Die Kamera kann keine Gedanken lesen und es sitzt auch kein Männchen darin, das versteht, was der Fotograf mit dem Bild aussagen will“, erklärt Dittmann. Stattdessen muss jeder Hobby-Fotograf dem Gerät sagen, wie es fotografieren soll. Und das erfordert Wissen und Übung.
Das beste Beispiel aus der Rubrik Urlaubsfotografie sind Aufnahmen mit speziellen Helligkeitsverhältnissen. Heller Strand im Sommer, Schneelandschaften im Winterurlaub und Nachtaufnahmen der belebten und beleuchteten Innenstadt sind hierfür nur einige Beispiel. Rein technisch betrachtet schlägt
das Automatikprogramm in diesen Fällen meist keine optimale Einstellung vor. Strand und Schnee werden dunkler gemacht, Nachtaufnahmen werden zu hell. „Das liegt an der Tendenz der Kamera, alles ‚grau‘ zu machen“, erklärt der Foto-Coach.
Bessere Ergebnisse erzielen Hobby-Fotografen, wenn sie in diesen Fällen die manuelle Belichtungskorrektur anwenden. Bei der Systemkamera funktioniert das direkt beim Blick durch den Sucher. Wer mit einer Spiegelreflexkamera knipst, muss eine Probeaufnahme machen. In diesen Fällen es ist nötig, manuell nachzujustieren – „am besten nach Gefühl und nicht auf einen bestimmten Wert hin“, rät der FotoCoach.
Mit Blick auf die Lichtverhältnisse hat Dittmann darüber hinaus noch einen anderen Tipp parat: Zwischen zehn und 14 Uhr zu fotografieren, ist ungünstig. Die Sonne steht hoch und Objekte werfen harte Schatten. Wer natürlich nur in diesem Zeitraum an einem bestimmten Ort ist, der abgelichtet werden will, sollte sich in den Schatten stellen oder seine Position verändern: Nach rechts, links, vor oder zurück zu rücken, kann das Bild deutlich verbessern. Die Position des Fotografen ist immer auch ein entscheidender Faktor für die Dynamik im Bild. Wer ein am Sandstrand laufendes Kind fotografiert – mit dem Hafen im Hintergrund oder einem anderen Zweitmotiv – der baut ein lebendiges Bild auf. Auch gibt es schönere Bilder, wenn ab und an die Perspektive gewechselt wird. Aus der Hocke ein Kind zu fotografieren, ist eine weitere alternative Fotoposition. „In diesem Fall ist es wichtig, sich auf Augenhöhe zu begeben“, erklärt Dittmann.
Über-Kopf-Aufnahmen bieten sich hingegen an, wenn der Vordergrund gezielt reduziert werden soll. Für die Landschaftsfotografie gelten diese Tipps: Wer in der Ecke des Bildes ein Detail platziert, sorgt für Spannung im Bild und für Orientierung beim Betrachter. So lassen sich Tiefe und Raum viel besser abschätzen. Ganz grundsätzlich rät Dittmann dazu, sich mit der Kamera und den technischen Finessen des Geräts vor dem Urlaub vertraut zu machen. Auch das Equipment sollte so übersichtlich sein, dass es nicht zu schwer und umfangreich wird. Ein ErsatzAkku gehört allerdings zur Grundausstattung.
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Kurse Mit dem Ziel, schönere und bessere Fotos zu schießen, bietet René Dittmann gleich zwei Kursvarianten an. Der Anfängerkurs ist zweitägig. Der erste Seminartag ist am Freitag, 8. Juni, von 18.30 bis 21.30 Uhr. Der zweite Seminartag ist am Samstag, 9. Juni, von 10 bis 17 Uhr. Der Anfängerkurs findet im Sitzungssaal der Gemeinde Horgau statt. Der Aufbaukurs findet am Sams tag, 30. Juni, von 10 bis 17 Uhr, im Hand arbeitsraum der Parkschule in Stadt bergen statt (Osterfeldstraße 16). Die An meldung erfolgt über die Vhs.