Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schlechte Verlierer
Fußball Der FC Bayern tut sich schwer mit dem Ende des Pokalfinales
Wahre Klasse zeigt sich nicht im Sieg, sondern in der Niederlage. Sagen Mamas und Papas zu ihren Kindern, um sie davon abzuhalten, mit dem Mensch-ärgere-Dich-nichtBrett nach der Katze zu werfen. Möglicherweise haben einige Spieler des FC Bayern selten mit ihren Eltern gespielt. Vielleicht haben sie auch einfach zu oft gewonnen. Klar ist aber, dass sie den richtigen Umgang mit Niederlagen noch nicht in Gänze begriffen haben. Das muss man, wie alles im Leben, ja auch erst mal lernen. Am ehesten verfestigt sich Verhalten eben durch häufiges Wiederholen.
Dass die Bayern-Spieler nach der Niederlage im Pokal-Endspiel gegen Frankfurt nicht noch warteten, bis die Gewinner den Pokal hochhielten – geschenkt. Respekt zeigt sich durch das Verhalten auf dem Rasen. Dort begegneten sich beide Teams hart, aber fair. Auch bezeichneten die meisten Bayern den Sieg der Frankfurter als gerecht – obwohl die Münchner zumindest einen Anlass gehabt hätten, den Schiedsrichter wegen eines ausgebliebenen Elfmeterpfiffs dafür verantwortlich zu machen.
Wie aber manch bajuwarischer Akteur sich angewidert der Medaille für die unterlegene Mannschaft entledigte, zeugte nicht von einem durchgehend würdevollen Umgang mit der Niederlage. Sandro Wagner (Bild) warf das Stück sogar einem Fan zu. Es war das Ende einer Woche, die Wagner selbst als „Scheiße“bezeichnete. Niko Kovac hingegen war glücklich mit dem Verlauf der vergangenen Tage. Frankfurts Trainer wechselt nun als Pokalsieger nach München. Wie er den Triumph feierte, steht im Sport.