Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Onlineshopping – aber sicher!
Nützliches Alltagswissen Melanie Martin von der Verbraucherbildung Bayern sagt, was seriöse Händler ausmacht. Warum vor allem bei Waren aus dem Ausland Vorsicht geboten ist
Landkreis Augsburg Christina surft gerne im Internet und ist immer auf der Suche nach möglichen Schnäppchen. Sie schätzt das bequeme Bestellverfahren des Onlineshoppings. Dabei muss sie nicht einmal das Haus verlassen, sondern sucht einfach im Onlineshop von Einzelhandelsketten sowie bei großen Sammelanbietern nach dem gewünschten Produkt. Sie klickt, bestellt und freut sich – idealerweise nur wenige Tage später – über die Lieferung der Bestellung. Damit Christina auch weiterhin bequem und sicher online shoppen kann, ist es wichtig zu wissen, welche Vorsichtsmaßnahmen beim Onlineshopping sinnvoll sind.
Melanie Martin, Verbrauchertrainerin bei der Verbraucherbildung Bayern, weiß, worauf Christina achten sollte.
Um sicher online einkaufen zu können, ist es wichtig, auf seriöse Anbieter zu achten. Einen seriösen Online-Auftritt kann Christina an einigen Punkten festmachen: Der Onlineshop sollte inhaltlich sowie optisch gut lesbar sein. Aktuelle Inhalte und eine kundenfreundliche Grafik sprechen für einen seriösen Anbieter. Im Impressum muss der Firmenname stehen sowie Kontaktdaten. Die Telefonnummer sollte keine hochpreisige, kostenpflichtige Vorwahl haben und die Adresse keine Postfachadresse sein.
Eine Steuernummer, die Registernummer beim Handelsregister sowie ein namentlich ausgewiesener Ansprechpartner gehören zu den Pflichteinträgen auf jeder seriösen Seite. Auch ein Check der Bewertungen ist für Christina und andere Onlineshopping-Fans sinnvoll. Wer die besten und die schlechtesten Bewertungen ausblendet, findet dazwischen sicher einige reale Bewertungen von echten Kunden.
Auch der Blick auf die Zahlungsoptionen im Internet kann Christina helfen, herauszufinden, ob sie sich gerade in einem seriösen Onlineshop umsieht oder nicht. Ist es möglich, auf Rechnung oder via Lastschriftverfahren zu bezahlen, ist das gut. Auch Kaufvarianten, die einen Käuferschutz beinhalten, wie etwa von den Anbietern PayPal und Paydirekt, sind seriös.
Wer lediglich Vorauskasse oder Nachnahme als Bezahlvarianten of- feriert, der fällt als seriöser Onlineshop durch. „Auch die Nachnahme ist eine Art der Vorauskasse“, erklärt Melanie Martin und ergänzt: „An der Haustür, dort wo die Nachnahme bezahlt wird, ist immer noch unklar, ob sich im Paket das bestellte Haushaltsgerät befindet oder nur Telefonbücher.“
Bezüglich der Preisauskunft im Onlineshop gibt der Gesetzgeber mit der sogenannten Preisangabenverordnung Christina und all den anderen Onlineshoppern eine gute Hilfestellung an die Hand. Diese Verbraucherschutzverordnung besagt nämlich, dass alle Preise transparent auszuweisen sind und dass der Endpreis nahe dem „Kostenpflichtig-bestellen“-Button zu stehen hat.
Vorsicht ist bei Waren aus dem Ausland geboten. Kosten für Einfuhr und Zoll sowie den Transport machen nicht nur das Onlineshopping preislich unattraktiv, sondern vor allem auch die Rücksendung.
Das Widerrufsrecht gilt für 14 Tage, aber: Für die Kosten der Rücksendung muss der Käufer selbst aufkommen. Meistens übernimmt ein Onlineshop-Betreiber die Kosten für die Rücksendung – „nicht weil er dazu verpflichtet ist, sondern nur auf Kulanz“, erklärt die Verbrauchertrainerin. Dieser Kostenfaktor sowie der Ablauf der Rücksendung an sich sind weitere Ausschlusskriterien bei der Wahl eines Onlineshops.
Für die Seriosität eines Onlineshops sprechen hingegen auch die Gütesiegel, die unter www.internetguetesiegel.de zu finden sind: das e-Trusted-Shops-Siegel, das S@ferShopping-Siegel vom TÜV Süd, das EHI-Siegel (geprüfter Onlineshop) sowie das ips-Gütesiegel, ein Datenschutz-Zertifikat.
Wer bei vielen verschiedenen Onlineshops ordert, der steigert damit ganz automatisch das Mail-Aufkommen, denn: Häufig werden Käufer nicht nur zum unmittelbaren Kauf mit Statusmeldungen kontaktiert, sondern auch im Nachgang zu Werbezwecken.
Harmlose Werbung kann gelöscht oder abbestellt werden. Allerdings läuft auch jeder Onlinekäufer Gefahr, Opfer von sogenannten Phishing Mails zu werden. So wird der E-Mail-Versand bezeichnet, der nicht etwa nur informiert, sondern darauf abzielt, sich die Kundenoder gar die Bankdaten zu erschleichen.
» Woran diese Betrüger Mails zu erken nen sind und zahlreiche weitere Tipps zum sicheren Umgang mit dem Internet gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Infor mationstechnik im Internet unter www.bsi fuer buerger.de