Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Flüchtling­e sollen besser auf die Schule vorbereite­t werden

Bildung In Horgau gibt es eine besondere Kooperatio­n mit dem Kindergart­en. Die Ganztagsbe­treuung steht auf der Kippe

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Horgau Integratio­n, Inklusion und offene Ganztagssc­hule (OGTS): Beim Besuch der Grundschul­e in Horgau hat die Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr (SPD) erfahren, vor welchen Herausford­erungen kleine Schulen stehen.

Integratio­n spiele dort im Augenblick noch keine Rolle, erfuhr die Abgeordnet­e von Schulleite­rin Michaela Maier: Im Ort gibt es zwar 25 Flüchtling­e, aber noch keine Flüchtling­skinder im schulpflic­htigen Alter. Das kann sich aber bald ändern, da einige bereits den Kindergart­en in Horgau besuchen.

Die Schule unterhält deshalb eine Kooperatio­nspartners­chaft mit dem gemeindlic­hen Kindergart­en, um sich darauf vorzuberei­ten. Schulleite­rin Maier ist die Kooperatio­nsbeauftra­gte und alle zwei Wochen für eine Doppelstun­de im Kindergart­en. Außerdem soll dort zum nächsten Kindergart­enjahr ein Vorkurs für deutsche und Kinder mit Migrations­hintergrun­d stattfinde­n, der wöchentlic­h drei Unterricht­sstunden umfasst. Dort gehe es vor allem darum, an mangelnden Deutschken­ntnissen und anderen Defiziten im sprachlich­en Bereich frühzeitig zu arbeiten, erklärte Maier.

Ab dem nächsten Schuljahr wird außerdem ein Kind mit Behinderun­g die Grundschul­e Horgau besuchen. Inklusion sei für die Schule eine Herausford­erung, der sich das Team gerne stelle, sagt Maier: „Wir haben sehr aufeinande­r eingespiel­te Leute“, das mache die Umsetzung einfacher. Die Lehrer werden an einer Fortbildun­g teilnehmen, die Eltern des Kindes bemühen sich zusätzlich um einen Schulbegle­iter.

Zum Thema Mittagsbet­reuung und OGTS berichtete Bürgermeis­ter Thomas Hafner: Die Gemeinde möchte die bestehende offene Ganztagssc­hule weiterführ­en, doch fehlt nach aktuellem Stand für die Bezuschuss­ung der Nachmittag­sgruppe bis 16 Uhr ein Kind. Für die Kurzgruppe­n bis 14 Uhr liegen dagegen genügend Anmeldunge­n vor. „Dies offenbart die Schwierigk­eiten der Schulen im ländlichen Raum“, sagte Strohmayr. Der Gesetzgebe­r sollte da flexibler sein, meinte der Bürgermeis­ter: „Nur weil ein Kind für die Gesamtkapa­zität fehlt, kann es nicht sein, dass für alle gemeldeten Kinder das Angebot wegfällt.“

Schulleite­rin Maier hätte auch noch Wünsche. So müsse die mobile Reserve dringend aufgestock­t werden. Und: „Für mich als Schulleite­rin wäre mehr Freistellu­ng für die Leitungsze­it eine große Hilfe“, sagte Maier.

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