Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Am Ende kommt es knüppeldic­k

Fußball Der TSV Gersthofen scheitert mit 0:3 beim SC Aufkirchen. Einem Lapsus folgt ein Tor wie aus dem Nichts

- VON HERBERT SCHMOLL

Aufkirchen/Gersthofen. Es hat nicht sollen sein. Mit einer bitteren 0:3-Niederlage beim SC Aufkirchen musste der TSV Gersthofen gestern die Träume von der Rückkehr in die Fußball-Landesliga begraben. In der kleinen fränkische­n Gemeinde verloren die Gäste aus der Ballonstad­t nach ihrem 2:1-Sieg im Hinspiel am Ende zwar deutlich, aber auch ziemlich unglücklic­h. Denn vor rund 1000 Zuschauern (darunter 200 Gästefans) dominierte­n die Schützling­e von Trainer Gerhard Hildmann über weite Strecken die Partie, am Ende zeigte sich der Vizemeiste­r der Bezirkslig­a Mittelfran­ken Süd wesentlich effektiver und durfte mit seinen begeistert­en Fans erstmals in der Vereinsges­chichte den Aufstieg in die Landesliga feiern.

Während die Hausherren jubelten, lagen die Spieler des TSV Gersthofen nach dem Schusspfif­f niedergesc­hlagen und enttäuscht auf dem Rasen. Warum, weshalb? Diese Fragen stellten sich de Akteure um Kapitän Mark Huckle. Denn wie schon beim Hinspiel dominierte der TSV Gersthofen das Geschehen, erspielte sich zwar nicht so viele Möglichkei­ten wie in der ersten Partie, musste am Ende aber den Hausherren gratuliere­n.

Dabei begann Aufkirchen ohne seinen angeschlag­enen Torjäger Simon Babel, der aber am Ende der Partie doch noch eine entscheide­nde Rolle spielen sollte. Es war schön, anzusehen, wie der Ball zunächst durch die Reihen der Schwarz-Gelben zirkuliert­e. Zumindest bis zum Strafraum, doch in der gefährlich­en Zone fiel den Schwaben dann nicht mehr viel ein.

Das lag allerdings auch an der Defensive der Franken, die in der Abwehr mit gutem Stellungss­piel und kompromiss­losen Zweikämpfe­n wenig bis nichts zuließen. Nach einigen Halbchance­n schien kurz vor der Pause die Führung für den Gast fällig zu sein, doch der allein auf das Tor zusteuernd­e Ferkan Secgin vergab diese Möglichkei­t. Die beste Chance in Durchgang eins hatte jedoch Aufkirchen, das ab der 30. Minute dominierte. Christoph Egner köpfte in der 37. Minute völlig frei stehend ans Außennetz. Glück für Gersthofen, das mit neuem Elan aus der Kabine kam und offenbar schnell für die Entscheidu­ng sorgen wollte. Aber Niklas Kratzer scheiterte in der 51. Minute aus kurzer Distanz an Tim Friedrich, dem Schlussman­n des Teams vom Hesselberg, und nur 60 Sekunden später strich ein Kratzer-Schuss nur um Zentimeter am Kreuzeck vorbei. Ausgerechn­et dem sich zuletzt in ausgezeich­neter Form zeigenden Rudi Kine unterlief ein folgenschw­erer Lapsus, der Aufkirchen das 1:0 ermöglicht­e. Steffen Schöllhamm­er steuerte allein auf das TSVGehäuse zu, umkurvte Keeper Michael Finkert und schob die Kugel zum umjubelten Führungstr­effer ins Netz. Ein Tor wie aus dem Nichts, das für Aufkirchen Gold wert war.

Doch Gersthofen gab nicht auf, ein Tor, und die Gäste hätten die besseren Karten in der Hand gehabt. Aber trotz allen Bemühens kam es am Ende noch knüppeldic­k für die Hildmann-Truppe. Aufkirchen brachte seinen Torjäger Simon Babel ins Spiel. In der 95. Minute bereitete er mit eine Zuckerpass das 2:0 durch Kevin Kreuchauf vor, und nur wenig später gelang Babel selbst gegen die völlig entblößte Gersthofer Abwehr gar das 3:0. Die Messe war endgültig gelesen. Aufkirchen feierte, beim TSV Gersthofen war Trauer angesagt. Auf ein Neues in der kommenden Spielzeit.

TSV Gersthofen: Finkert – Hampel (Ok tay Yavuz, 50.), Wagemann, Durner, Huckle (Roth, 85.) – Schnurrer, Kratzer, Yavuz, Biehal, Secgin – Kine (Baumeister, 80.). SC Aufkirchen: Friedrich – Sauter, Peter Lechler, Kolb, Patrick Lechler, Wastenstei ner (Kreuchauf, 59.) – Herzog (Jonas Schöllhamm­er, 75.), Steffen Schöllham mer, Christoph Egner (Simon Babel, 88.) – Jochen Egner, Tobias Babel.

Tore: 1:0 Steffen Schöllhamm­er (60), 2:0 Kreuchauf (90.+5), 3:0 Simon Babel (90.+6).

Schiedsric­hter: Dotzel (Heidenfeld).

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Foto: Marcus Merk Am Ende hat’s nicht gereicht: Die Spieler des TSV Gersthofen unterlagen dem SC Aufkirchen im alles entscheide­nden Spiel.

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