Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Am Ende kommt es knüppeldick
Fußball Der TSV Gersthofen scheitert mit 0:3 beim SC Aufkirchen. Einem Lapsus folgt ein Tor wie aus dem Nichts
Aufkirchen/Gersthofen. Es hat nicht sollen sein. Mit einer bitteren 0:3-Niederlage beim SC Aufkirchen musste der TSV Gersthofen gestern die Träume von der Rückkehr in die Fußball-Landesliga begraben. In der kleinen fränkischen Gemeinde verloren die Gäste aus der Ballonstadt nach ihrem 2:1-Sieg im Hinspiel am Ende zwar deutlich, aber auch ziemlich unglücklich. Denn vor rund 1000 Zuschauern (darunter 200 Gästefans) dominierten die Schützlinge von Trainer Gerhard Hildmann über weite Strecken die Partie, am Ende zeigte sich der Vizemeister der Bezirksliga Mittelfranken Süd wesentlich effektiver und durfte mit seinen begeisterten Fans erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Landesliga feiern.
Während die Hausherren jubelten, lagen die Spieler des TSV Gersthofen nach dem Schusspfiff niedergeschlagen und enttäuscht auf dem Rasen. Warum, weshalb? Diese Fragen stellten sich de Akteure um Kapitän Mark Huckle. Denn wie schon beim Hinspiel dominierte der TSV Gersthofen das Geschehen, erspielte sich zwar nicht so viele Möglichkeiten wie in der ersten Partie, musste am Ende aber den Hausherren gratulieren.
Dabei begann Aufkirchen ohne seinen angeschlagenen Torjäger Simon Babel, der aber am Ende der Partie doch noch eine entscheidende Rolle spielen sollte. Es war schön, anzusehen, wie der Ball zunächst durch die Reihen der Schwarz-Gelben zirkulierte. Zumindest bis zum Strafraum, doch in der gefährlichen Zone fiel den Schwaben dann nicht mehr viel ein.
Das lag allerdings auch an der Defensive der Franken, die in der Abwehr mit gutem Stellungsspiel und kompromisslosen Zweikämpfen wenig bis nichts zuließen. Nach einigen Halbchancen schien kurz vor der Pause die Führung für den Gast fällig zu sein, doch der allein auf das Tor zusteuernde Ferkan Secgin vergab diese Möglichkeit. Die beste Chance in Durchgang eins hatte jedoch Aufkirchen, das ab der 30. Minute dominierte. Christoph Egner köpfte in der 37. Minute völlig frei stehend ans Außennetz. Glück für Gersthofen, das mit neuem Elan aus der Kabine kam und offenbar schnell für die Entscheidung sorgen wollte. Aber Niklas Kratzer scheiterte in der 51. Minute aus kurzer Distanz an Tim Friedrich, dem Schlussmann des Teams vom Hesselberg, und nur 60 Sekunden später strich ein Kratzer-Schuss nur um Zentimeter am Kreuzeck vorbei. Ausgerechnet dem sich zuletzt in ausgezeichneter Form zeigenden Rudi Kine unterlief ein folgenschwerer Lapsus, der Aufkirchen das 1:0 ermöglichte. Steffen Schöllhammer steuerte allein auf das TSVGehäuse zu, umkurvte Keeper Michael Finkert und schob die Kugel zum umjubelten Führungstreffer ins Netz. Ein Tor wie aus dem Nichts, das für Aufkirchen Gold wert war.
Doch Gersthofen gab nicht auf, ein Tor, und die Gäste hätten die besseren Karten in der Hand gehabt. Aber trotz allen Bemühens kam es am Ende noch knüppeldick für die Hildmann-Truppe. Aufkirchen brachte seinen Torjäger Simon Babel ins Spiel. In der 95. Minute bereitete er mit eine Zuckerpass das 2:0 durch Kevin Kreuchauf vor, und nur wenig später gelang Babel selbst gegen die völlig entblößte Gersthofer Abwehr gar das 3:0. Die Messe war endgültig gelesen. Aufkirchen feierte, beim TSV Gersthofen war Trauer angesagt. Auf ein Neues in der kommenden Spielzeit.
TSV Gersthofen: Finkert – Hampel (Ok tay Yavuz, 50.), Wagemann, Durner, Huckle (Roth, 85.) – Schnurrer, Kratzer, Yavuz, Biehal, Secgin – Kine (Baumeister, 80.). SC Aufkirchen: Friedrich – Sauter, Peter Lechler, Kolb, Patrick Lechler, Wastenstei ner (Kreuchauf, 59.) – Herzog (Jonas Schöllhammer, 75.), Steffen Schöllham mer, Christoph Egner (Simon Babel, 88.) – Jochen Egner, Tobias Babel.
Tore: 1:0 Steffen Schöllhammer (60), 2:0 Kreuchauf (90.+5), 3:0 Simon Babel (90.+6).
Schiedsrichter: Dotzel (Heidenfeld).
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