Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wir welken dahin
Tipp des Tages Ein Fernsehbeitrag thematisiert das Altern. Ist es am Ende eine Krankheit?
3sat, 20.15 Uhr Wir werden alle jeden Tag älter. Was das genetisch, biologisch, medizinisch und ethisch bedeutet, davon handelt die Dokumentation mit dem Titel „Uralt und Blut-jung“, die an diesem Donnerstag (20.15 Uhr) auf 3sat zu sehen ist. Im Anschluss (21 Uhr) folgt die philosophische Diskussion „Abschaffung des Todes“mit Gert Scobel – beides im Rahmen der Themenwoche „Projekt Unsterblichkeit“.
Dieter Hesch, 79, lebt im ägyptischen Hurghada und ist emeritierter Professor für Biologie und Endokrinologie. Er sieht seinen Körper als wissenschaftliches Experiment, hat alles (Blutdruck, Cholesterin, Testosteron) medikamentös optimal eingestellt und stemmt sich vehement gegen das Alter. Das ist gut zu sehen, wenn er am Strand sein Krafttraining absolviert. Er hofft, dass der Zeitpunkt, an dem gar nichts mehr geht, noch möglichst lange auf sich warten lässt, und empfindet ihn schon jetzt als „eine narzisstische Kränkung“. 20 Jahre jünger möchte er allerdings auch nicht sein.
Nir Barzilai, 62, ist Gründungsdirektor des „Institute for Aging Research“am Albert Einstein College in New York und meint, dass man das Altern als Krankheit begreifen müsse, deren Symptome die typischen Altersleiden sind, und dass die Medizin lediglich an Symptomen herumdoktere, wenn es bereits zu spät sei. Er sagt: „Wir können den Ausbruch der Alterskrankheiten in ihrer Gesamtheit nach hinten verschieben, wenn wir das Altern selbst ins Visier nehmen.“
Filmautor Ingolf Baur, 54, hat sich dieses spannenden Themas angenommen und einen aufschlussreichen Beitrag inszeniert.