Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wertstoffhof: Meitinger müssen Geduld haben
Entsorgung Die neue 1,4 Millionen Euro teure Anlage in Meitingen ist zwar baulich fertig, kann aber immer noch nicht genutzt werden. Woran das liegt und wie es nun weitergehen soll
Rein baulich ist der neue und fast schon luxuriöse Meitinger Wertstoffhof seit Wochen fertig. Genutzt werden kann er aber immer noch nicht. Der Grund: Die organisatorischen Abstimmungen mit dem Abfallzweckverband und dem Landkreis fehlen. Mehr dazu lesen Sie auf
Meitingen Ganz verlassen liegt er da, der neue Meitinger Wertstoffhof an der Werner-von-Siemens-Straße. Der 1,4 Millionen Euro teure Bau ist seit Wochen fertig. Das bestätigt Bauamtsleiter Thomas Dahlmann auf Anfrage unserer Zeitung. Doch die Bürger von Meitingen müssen immer noch mit dem alten Wertstoffhof und all seinen Unzulänglichkeiten vorliebnehmen. Woran das liegt? An „organisatorischen Abstimmungen“, die mit dem Abfallzweckverband getroffen werden müssten, erläutert die Marktgemeinde. Der Wertstoffhof habe eine Kommunal- und eine LandkreisKomponente, so der Bauamtsleiter. Träger sei der Landkreis, nicht die Marktgemeinde. „Die Abstimmungen, die den Landkreis betreffen, müssen noch vereinbart werden“, sagt Dahlmann. Der bauliche Teil sei dagegen betriebsbereit. Auch hier habe es wegen der Witterungsbedingungen aber länger gedauert als ursprünglich angenommen. Wie berichtet, war Bürgermeister Michael Higl noch Ende Januar optimistisch davon ausgegangen, dass der Wertstoffhof im März eröffnet werden könne, weil nur noch das Dach der Grünguthalle und die Elektrik für die Beleuchtung und die Presscontainer fehlten.
Doch dann wurde es bitterkalt. Zu kalt, um die Metallteile der Grünguthalle zu montieren, denn dazu sind Plusgrade nötig. Wegen des Metalls musste die Grünguthalle zudem mit einer Blitzschutzanlage ausgerüstet werden. All das ging erst, als es wieder wärmer wurde. Doch seit geraumer Zeit ist alles installiert und die Meitinger können den fertigen, im Vergleich beinahe luxuriösen, rund 8000 Quadratmeter großen Wertstoffhof mit seinen 40 Stellplätzen, einem Sozialraum für die Mitarbeiter und einer Doppelgarage wenigstens im Vorbeifahren bestaunen. Betreten können sie ihn noch nicht. Hauptamtsleiter Bruno Höfer vom Markt Meitingen ist gerade dabei mit dem Landkreis abzusprechen, wie der Wechsel vom alten zum neuen Wertstoffhof laufen soll.
Der Landkreis habe einen Vertrag mit dem Entsorger, der die Container stellt, erläutert Höfer. Deshalb müsse abgeklärt werden, ob dieser für den Wertstoffhof neue Container liefert oder ob die alten an den neuen Standort gebracht werden müssen. Die Umstellung müsse an einem einheitlichen Datum erfolgen. Höfer wartet nun auf Rückmeldung vom Landratsamt und Absprache mit den anderen Entsorgungsbetrieben, die die Container leeren. Der Meitinger Bauhof könne die großen, schweren Container nicht selbst bewegen, dazu habe er gar nicht die Maschinen. Also müsse ein Termin organisiert werden, wo die Entsorger dies übernehmen.
Wann nun die Eröffnung sein wird, kann Höfer deshalb noch nicht sagen. Voraussichtlich „in einigen So bleibt der Meitinger Wertstoffhof offenbar vom Pech verfolgt, war doch erst zu Jahresbeginn bekannt geworden, dass sich die Baukosten von einer Million Euro um weitere 400000 Euro erhöhten, weil wegen des schwierigen Untergrunds mehr Bodenaushub anfiel als erwartet und weil dessen Entsorgung auch noch viel teurer war. Denn der Anteil an organischem und anorganischem Kohlenstoff lag über den Grenzwerten, sodass die 4800 Tonnen Bodenaushub für 400000 Euro auf der Deponie entsorgt werden mussten.
Zuvor hatte der Markt Meitingen lange auf die Baugenehmigung warWochen“. ten und diverse Gutachten einholen müssen, wegen Altlasten einer Grafit-Deponie im Untergrund und einer möglichen Gefährdung des Grundwassers. Erst als es in diesen Fragen grünes Licht von den Behörden gab, konnte im Spätsommer 2017 mit dem Bau begonnen werden.