Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Aufregung um abgeschleppte Roller und Räder
Parken Ein Abschleppdienst hat beim Hauptbahnhof zahlreiche Fahrräder und Motorroller abtransportiert. Sie standen auf dem privaten Areal des Bohus-Centers. Doch konnte man das auch erkennen? Die Betroffenen wollen sich wehren
Adolf Fischer pendelt von Augsburg aus mit dem Zug zur Arbeit nach München. Um zum Hauptbahnhof zu gelangen, benutzt er regelmäßig einen Motorroller. In den vergangenen Jahren stellte er seinen Roller oft auf einem geteerten Streifen hinter dem Bohus-Center ab. Große Steine lagen dort. Und dazwischen standen immer eine Menge Fahrräder und Roller. Auch am Mittwochmorgen parkte er den Roller dort. Doch als er abends wieder wegfahren wollte, war das Fahrzeug verschwunden. Abgeschleppt.
So wie Adolf Fischer ging es am Mittwoch zahlreichen Besitzern von Motorrollern und Fahrrädern. Arbeiter des „Blitz“-Abschleppdienstes haben dort in einer HauruckAktion insgesamt 13 Roller und 25 Fahrräder mitgenommen und auf dem Firmengelände in Steppach abgestellt. Wer seinen Roller wiederhaben will, muss 200 Euro bezahlen. Für die Herausgabe eines Fahrrads verlangt der Abschleppdienst immerhin noch 65 Euro. „Blitz“-Geschäftsführer Volkan Cindil sagt dazu: „Wir sind beauftragt worden, hier abzuschleppen, und das haben wir auch gemacht.“Für ihn ein gutes Geschäft: Holen alle ihre Fahrzeuge wieder ab, dann nimmt er 4225 Euro ein. Augenzeugen der Aktion berichten, die Abschleppdienst-Arbeiter hätten dafür nicht allzu oft zwischen dem Hauptbahnhof und dem Firmengelände in Steppach hin- und herfahren müssen. Schließlich hätten zahlreiche Motorroller auf einmal auf die Ladefläche gepasst.
Veranlasst wurde die AbschleppAktion von der Verwaltung des Bohus-Centers. Die Fläche werde für Bauarbeiten benötigt, heißt es. Bereits seit Längerem hängen in der schmalen Straße direkt hinter dem Büro- und Geschäftskomplex Schilder, die drauf hinweisen, dass es sich um eine Privatstraße handelt und hier nicht geparkt werden darf. Bei dem Streifen, auf dem jetzt abgeschleppt worden ist, handelte sich aber um eine Art Niemandsland – von dem bislang auch keiner so genau wusste, wozu die Fläche eigentlich gehört. Direkt angrenzend an den betreffenden Streifen hat die