Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bessere Lebensqualität bei Epilepsie
Gesundheit Betroffene haben mit vielen Einschränkungen zu kämpfen. Eine Expertin erklärt Behandlungsmöglichkeiten
Stadtbergen Verständnis für Menschen mit Epilepsie möchte die Referentin der nächsten Veranstaltung der ärztlichen Vortragsreihe wecken. Laut Regina Kraus, Oberärztin an der Neurologischen Klinik mit klinischer Neurophysiologie des Klinikums, werden Menschen mit Epilepsie noch immer stigmatisiert. Betroffene haben zudem mit Einschränkungen wie zum Beispiel einer Fahruntauglichkeit zu kämpfen und haben selbst Angst davor, was beim nächsten Anfall geschehen Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die Versorgungsstrukturen für sie sind in den vergangenen Jahren besser geworden; es gibt mehr medizinische Hilfe und auch mehr Beratungsstellen, die allerdings noch nicht bekannt genug sind.
Etwa ein Prozent der Bevölkerung leidet unter spontan auftretenden epileptischen Anfällen. Die meisten können laut Kraus dennoch ein weitestgehend normales Leben weiterführen. Doch viele haben aufgrund ihrer Erkrankung psychosoziale Probleme.
epileptischer Anfall rührt nach ihren Worten von unkontrollierten, sich aufschaukelnden Entladungen von Nervenzellverbänden im Gehirn her. Die Folge können Verkrampfungen, Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Sehoder Gefühlsstörungen sein. Dahinter stehende Ursachen können eine Verletzung des Gehirns, Stoffwechselstörungen, Tumore, Autoimmunkrankheiten oder auch ein Schlaganfall sein. Übkönnte. licherweise wird Epilepsie mit Medikamenten behandelt, die freilich Nebenwirkungen haben können.
In Einzelfällen besteht die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs. Man kann auch versuchen, die Häufigkeit oder Intensität von Anfällen durch Stimulation bestimmter Hirnnerven oder von tieferliegenden Hirnregionen zu senken. Darauf wird Kraus im Einzelnen eingehen. Nach ihren Worten gehören Augsburger zu den ersten Patienten, die vor einigen Jahren durch Tiefenstimulation des Gehirns behandelt wurden. Die TheraEin pie steht am Klinikum zwar noch nicht zur Verfügung, Patienten werden aber hier nachbetreut.
Ziel ist laut Kraus, dem Patienten mehr Lebensqualität zu verschaffen. Und auch dieses Thema wird die Referentin ausführlich ansprechen. Sie leitet die Epilepsie-Ambulanz am Klinikum. Zunächst war sie am Uniklinikum München-Großhadern beschäftigt und arbeitet seit 1995 in Augsburg.
O
Vortrag Die Veranstaltung findet am Montag, 9. Juli, um 19.30 Uhr im Bür gersaal Stadtbergen statt, Eintritt: 5 Euro.