Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Stau – und was nun?
Urlaubsverkehr Gut planen, wenig streiten, nicht die Spur wechseln: Praktische und auch erstaunliche Tipps für die Fahrt in die Ferien
Es soll die schönste Zeit des Jahres werden. Doch oft beginnt der Urlaub mit nervenzehrendem Stillstand – und zwar immer dann, wenn Autofahrer auf dem Weg in die ersehnte Auszeit in einen Stau geraten. Doch was ist dann zu tun? Abfahren und über Land weiter? Bringen mich häufige Spurwechsel schneller ans Ziel? Der Auto Club Europa (ACE), der ADAC, der Automobilclub von Deutschland (AvD), der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der Tüv Süd geben Antworten:
Wann starte ich möglichst staufrei in den Urlaub?
Nicht fahren, wenn alle fahren. Also schon frühmorgens starten oder abwarten, bis der Höchststand des Verkehrs erreicht ist und erst am späten Abend starten und in die Nacht fahren. Auch der Reisetag kann den Unterschied machen. Dienstag und Mittwoch gelten als Tage mit geringer Verkehrsdichte. Wer also nicht unbedingt von Samstag auf Samstag buchen muss, sollte wochentags losfahren, wenn es sich dabei nicht gerade um den letzten Schul- oder ersten Ferientag handelt. Immer wichtig: Das Auto ein, zwei Tage vor Abfahrt volltanken, packen und ebenso ausgeschlafen wie ausgeruht starten.
Was sollte bei einer Fahrt an Bord sein?
Vor allem für längere Fahrten immer genügend Proviant und ausreichend Wasser mitnehmen, besonders wenn Kinder mitfahren.
Wie kann ich mich schon vor der Reise optimal auf Staus vorbereiten?
Die Route im Navi sollte beim Start schon programmiert und der Verkehrsfunk im Radio aktiviert sein. Mit Echtzeit-Infodiensten zur Verkehrslage und -führung, wie ihn viele Navis bieten, lassen sich Staus umfahren. Um volle Raststätten und Parkplätze zu meiden, plant man am besten entlang der Route geeignete Pausenstationen abseits der Autobahn ein. Navis mit besagten Infodiensten können Stauwarnungen in Echtzeit liefen – ebenso wie Smartphone-Apps à la Google Maps oder Here We Go. Viele Dienste greifen aber auf die gleichen Infos zurück und schicken Autofahrer auf die gleiche Umfahrung – dort drohen dann auch Staus. Vorsichtshalber und zur besseren Übersicht hat man am besten einen Straßenatlas oder eine Karte im Auto.
Lohnt sich das Abfahren von der Autobahn überhaupt?
Laut einigen Experten lohnt sich ein Abfahren von der Autobahn nur bei einer Vollsperrung oder wenn es der Verkehrsfunk ausdrücklich empfiehlt. Denn die Ausweichstecken, zum Beispiel auf Landstraßen mit Ortsdurchfahrten, seien meist ebenso verstopft – auch weil sie für so einen starken Verkehr nicht ausgelegt sind. Wer dennoch abfährt: Die Verkehrszeichen mit orangenem Pfeil auf weißem Grund geben sinnvolle Umleitungsempfehlungen.
Ist es sinnvoll, die Spur zu wechseln, wenn der Verkehr auf meiner stockt?
Das lohnt nicht. Denn wer dauernd die Spur wechselt, kommt laut Experten in der Regel nicht schneller voran. Ständige Spurwechsel können zudem für weitere Staus sorgen und sind außerdem ein Unfallrisiko.
Darf ich bei stockendem Verkehr rechts überholen?
Im Stau dürfen Autofahrer auf der rechten Spur überholen. Das gilt aber nur, wenn der Verkehr auf der linken Spur steht oder höchstens 60 km/h fährt. Die Differenzgeschwindigkeit darf zudem nicht mehr als 20 km/h betragen, sodass man auf der rechten Spur nicht schneller als 80 km/h fahren darf. Wer das nicht beachtet, riskiert 100 Euro Geldbuße und einen Punkt.
Wann und wo muss eine Rettungsgasse gebildet werden?
Ganz wichtig: Bereits bei stockendem Verkehr und vor dem Stillstand, weil ansonsten oft nicht mehr möglich. Der Korridor muss zwischen dem linken und den übrigen Fahrstreifen gebildet werden. Sonst drohen Bußgelder ab 200 Euro.
Der Stau ist da – was nun?
Vor dem Stauende sanft abbremsen und das Auto ausrollen lassen. Besonders an unübersichtlichen Stellen die Warnblinker anstellen und den nachfolgenden Verkehr konzentriert beobachten. Denn es droht die Gefahr von Auffahrunfällen. Das eigene Auto lenkt man mit ein bis zwei Fahrzeuglängen Abstand zum Vordermann leicht in Richtung der seitlichen Begrenzung. Im Notfall kann man so hoffentlich noch rechtzeitig auf den Standstreifen ausweichen, falls das nachfolgende Fahrzeug nicht bremst.
Darf ich im Stau auf der Autobahn aussteigen?
Nein. Nur wer eine Unfallstelle sichern muss, darf die Fahrbahn betreten. Ansonsten sind zehn Euro Bußgeld fällig. Weder ein menschliches Bedürfnis noch das Wickeln eines Kindes stellen vom Gesetzgeber anerkannte Notfälle dar. Im Zweifel hilft nur Geduld bis zum nächsten Parkplatz weiter. Steht aber der Verkehr etwa bei einer Vollsperrung lange still, dürfte die Polizei den Experten zufolge in aller Regel auf eine Anzeige verzichten, wenn sich jemand kurz neben seinem Auto die Beine vertritt. Doch selbst dann bleibt das Betreten der Autobahn gefährlich: Denn durch die Rettungsgasse können immer Rettungsfahrzeuge nachrücken. Wichtig: Nie weit vom Auto weggehen und keine Rettungskräfte behindern.
Darf ich auf der Standspur zur nächsten Ausfahrt rollen?
Nein. Wer das dennoch macht, riskiert ein Bußgeld von 75 Euro und einen Punkt. Ausnahme: Wenn Verkehrszeichen das Befahren ausdrücklich erlauben. Auch Halten auf der Standspur ist bei 30 Euro Strafe verboten. Ebenfalls tabu auf der Autobahn: Rückwärts fahren oder gar wenden – es sei denn die Polizei fordert dazu auf. Ansonsten drohen bis zu 200 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Darf ich mich auf dem Motorrad durch den Stau schlängeln?
Nein. Motorradfahrer dürfen sich nicht zwischen den anderen Fahrzeugen nach vorn durchschlängeln. Wer es dennoch macht, muss mit 100 Euro Geldbuße und einem Punkt rechnen. Links überholen dürfen Biker zwar, aber meist bleibt nicht genügend Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten.
Wie werde ich meine Anspannung im Stau los?
Aggressiver Trommelwirbel auf dem Lenkrad löst den Stau nicht schneller auf. Die Lieblingsmusik oder ein Hörbuch können da schon eher beim Entspannen helfen. Verkehrspsychologen raten auch zum gezielten An- und Entspannen von Muskeln oder einfach zum Kauen von Kaugummi. Besonders wenn viele Personen zusammen im Auto unterwegs sind, ist es Gold wert, Streit zu vermeiden. Man sollte sich bewusst machen: keiner kann etwas für die Unterbrechung. Kinder an Bord lassen sich zumindest eine Zeit lang mit bewährten Spielen wie „Ich packe meinen Koffer“oder „Ich sehe was, was du nicht siehst“bei Laune halten. Peter Löschinger, dpa Mamma Mia! Das ist mein GuteLaune-Film seit zehn Jahren. Wenn Meryl Streep singt und tanzt, bin ich ganz aus dem Häuschen. Endlich läuft jetzt Teil 2 deutschlandweit an. Ich bin sogar nach Skiathos gedüst, eine der Inseln (neben Skopelos), wo damals gedreht wurde.Die Insel war eine echte Überraschung für mich. Grün, gebirgig und mit herrlichen Sandbuchten. Das „Princess Resort“liegt direkt am Meer. Das Grundstück, auf dem heute das Hotel steht, hat übrigens mal Onassis gehört, und auch Jackie O. soll hier gebadet haben. Ich fand das Essen prima, egal, ob beim Frühstück, in der Poolbar oder am Strand. Die Zimmer haben alle Balkone. Überall stehen Sofas in pastelligen Farben.
Neben dem Resort befindet sich die Kapelle Agia Paraskevi, die dem Ort seinen
Namen gab.
Inselweit gibt es viele Klöster. Im orthodoxen Evangelistria soll die griechische Flagge gewebt worden sein. Und natürlich war ich auch am
Hafen der Hauptstadt, der nur sieben Kilometer vom Princess
Resort entfernt ist. Dort wurden einige Szenen für Mamma Mia gedreht, und im Freiluftkino in der Papadiamantis, Skiathos’ berühmtester Dichter-Straße, wird seit zehn Jahren der Film gezeigt. Außerdem kann man Mamma-Mia-Schiffstouren nach Skopelos machen. Wenn überhaupt die Zeit reicht dafür. Das Wassert ist glasklar. Es geht flach hinein. Mamma mia, Eltern mit Kindern sind hier bestens aufgehoben.
Inge Ahrens
Bei Stau aussteigen ist nicht erlaubt, rechts überholen hingegen schon
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In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäuser vor, die unsere Redaktionsmitglieder und Mitarbeiter ausprobiert haben und bemerkenswert fanden.