Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das DIng:So entsteht ein Wohnwagen
1. Ein neuer Wohnwagen entsteht bei Fendt-Caravan in Mertingen erst einmal am Computer. Planer wie Markus Uffinger gestalten mit besonderen Programmen das äußere und innere Erscheinungsbild. Sie richten am Computer den Wohnwagen ein, legen die Maße fest und entscheiden etwa, welche Farben die Polster und Wände haben können. Anhand dieser Pläne werden dann die Wohnwagen gebaut. Jedes Jahr werden die Wohnwagenreihen neu entworfen. 9. Nun kommt noch das Dach drauf. Das besteht aus zwei Teilen: einem großen Aufsatz (unten) und einem Aluminiumblech mit einer angeklebten Styroporplatte (oben rechts) drüber. Styropor sorgt dafür, dass die Wärme im Wohnwagen gehalten wird. Das heißt Isolation. Weil in das Styropor Längsrillen gesägt wurden, lässt es sich biegen (oben links). 8. Nun kommen an jeder Station der Montagestraße neue Teile hinzu, sodass der Wohnwagen langsam Gestalt annimmt. Hier werden die Deckenschränke, die in Schritt 3 zusammengeschraubt wurden, eingebaut. Zeitgleich montiert ein Mitarbeiter schon die Küchenzeile, die Badezimmerwände und andere Schränke. Danach werden die Vorderwand und die Rückwand aus Kunststoff befestigt. 10. Während ein Wohnwagen entsteht, gibt es dauernd Kontrollen. Ganz zum Schluss macht Andreas Deckinger die Endabnahme und prüft, ob alles perfekt ist. Dann darf der Wohnwagen ins Freie. Ein Fendt-Traktor zieht ihn auf einen überdachten Parkplatz. Nun ist der Caravan reisefertig und kann von einem Spediteur oder einem Händler abgeholt werden. 2. In einem riesigen Lager befinden sich alle Teile, die von anderen Firmen angeliefert wurden. Manche müssen noch weiterverarbeitet werden, ehe sie in einem Wohnwagen verbaut werden. Leisten werden etwa gebogen. Holzteile mit automatischen Sägen zurechtgesägt. Auch die für Fendt-Caravan typischen Hammerschlagbleche für die Außenwände werden extra zurechtgeschnitten (linkes Bild). Durch die kleinen Beulen (rechts) sind sie etwas stabiler. Texte: Lea Thies
Bilder: Bernhard Weizenegger Überschriften: Lennart aus Augsburg 7. Sind die Kabel verlegt, werden die Wände ans Chassis geschraubt. Das ist das Besondere an einem FendtWohnwagen: Er wird quasi von außen nach innen gebaut. So soll verhindert werden, dass am Ende in der Außenwand Lücken sind. Für die Mitarbeiter bedeutet das aber: Beim Zusammenbauen haben sie weniger Platz, als wenn die Wände erst ganz am Schluss um die Einrichtung geschraubt würden. Jeder Wohnwagen bekommt übrigens eine Art Personalausweis, auf dem die Produktionsnummer steht und der Name des Händlers, der den Caravan bestellt hat. 3. In der großen Montagehalle wird an vielen Stellen gleichzeitig gearbeitet, damit später am Fließband alle Teile, die in einen Wohnwagen gehören, schon fertig sind. Hier siehst du Schreiner Harald Riegg, wie er gerade aus frisch gesägten Einzelteilen Deckenschränke zusammenschraubt. 4. Hier siehst du, wie die Seitenwände eines Wohnwagens Schicht für Schicht zusammengesetzt werden. Ganz unten liegen die beiden Hammerschlagbleche, auf deren Rückseiten eine Maschine Kleber verteilt. Dann werden außen Holzleisten, Styroporteile und Lüftungsgitter auf die klebrigen Bleche gelegt (oberes Bild). Ein Decken-Laser zeigt den Mitarbeitern an, wo die Teile genau hinkommen – und er kontrolliert auch, ob alles richtig liegt. Anschließend sägt und fräst eine Maschine alles überschüssige Material ab. Und nach etwa 22 Minuten ist eine Außenwand fertig und wird zur Weiterverarbeitung gelagert (unteres Bild). 5. In der Zwischenzeit werden auch alle Stoffe für den Wohnwagen genäht. Schneiderin Maria Müller-Berger schneidet hier gerade die Vorhänge zurecht. Ihre Kolleginnen kümmern sich um Polster und Kissen, die erst ganz am Schluss in den Wohnwagen kommen, damit sie nicht schmutzig werden. 6. Auch das Fahrgestell wird bei Fendt-Caravan zusammengebaut. Auf dem oberen Bild siehst du, wie dieses Chassis (gesprochen: Schassi) nach der Montage von einer Wendemaschine umgedreht wird. Darauf wird dann der Wohnwagen gebaut. Los geht es mit den Elektrokabeln (unteres Bild).