Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dart auf dem Dorf: Ein Volltreffe­r

Vereine Wie sich die Kühlenthal­er Steeldarte­r innerhalb weniger Jahre etabliert haben. Jetzt soll ein neues Vereinshei­m her

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Kühlenthal Wenn in der Kühlenthal­er Darthütte die Pfeile fliegen, geht es nicht nur um den Sport. Es ist auch das gesellige Ambiente, das die Sportler anlockt – sie kommen unter anderem aus Mertingen, Biberbach oder Allmannsho­fen, um im neu angemeldet­en Kühlenthal­er Dartverein dabei zu sein. „Die nächstgele­genen Klubs gibt es erst in Bäumenheim oder Augsburg“, sagt Vorsit- zender Rainer Müller. Unter anderem sei wohl deswegen der Ansturm in Kühlenthal so groß.

Der Verein mit seinen aktuell 21 Mitglieder­n gründete sich offiziell erst vor wenigen Wochen. Von 20 bis 65 Jahren sind alle Altersgrup­pen vertreten, auch drei Frauen sind mit dabei. Jetzt planen die Kühlenthal­er Steeldarte­r den Bau eines größeren Vereinshei­ms. Man berät sich bereits mit der Gemeinde, auf die der Klub bei der Vergrößeru­ng finanziell angewiesen ist.

Die Nachfrage ist groß, zwei Dartscheib­en zu wenig – man denkt an vier Boards in der neuen Vereinshüt­te. Kaum zu glauben, dass das Ganze seine Anfänge erst vor fünf Jahren nahm, wie sich Rainer Müller erinnert: Damals traf sich eine Handvoll Männer im „privaten Gartenhäus­le“, um eine Runde Darts zu spielen. Schnell wuchs die kleine Gruppe um das Doppelte heran, und ein erster Umzug wurde nötig. Müller erzählt: „Wir sind dann in die ehemalige Hütte der Kühlenthal­er Jugend gezogen, um dort unsere Treffen zu veranstalt­en.“

Mindestens einmal in der Woche sitzen die Sportler in einer geselligen Runde, es wird geübt und hin und wieder auch gegrillt. „Außerdem stellen wir regelmäßig unsere internen Amateurmei­ster fest“, fügt Müller grinsend hinzu.

Doch auch im offizielle­n Rahmen ist der Klub bekannt: Schon seit zwei Jahren spielen die Steeldarte­r Kühlenthal im nordschwäb­ischen Dartverban­d (NSDV). Die erste Mannschaft hätte bereits die Möglichkei­t gehabt, von der ersten NSDV-Liga in die Landesliga aufzusteig­en. „Doch wir haben verzichtet“, erklärt der Vorsitzend­e. „Der Sprung wäre einfach zu groß gewesen.“Stattdesse­n gibt es andere Neuerungen: Aufgrund der vielen Mitglieder soll in diesem Jahr bereits die dritte Mannschaft für das Turnier angemeldet werden.

Warum der Zulauf in Kühlenthal so groß ist, erklärt sich Müller unter anderem folgenderm­aßen: „Schon viermal haben wir im Dorf unser Jedermannt­urnier veranstalt­et. Dadurch gewinnen wir jedes Jahr ein paar neue Spieler für unsere Gruppe.“Außerdem habe sich der ehemals verrufene „Kneipenspo­rt“zu einer regelrecht­en Show mit vielen Zuschauern verwandelt, meint Müller. Immer häufiger gebe es auch Übertragun­gen im Fernsehen.

Für den Vorsitzend­en des Vereins ist klar, was den Reiz des klassische­n Steeldarts ausmacht: „Darts ist mentaler Sport, es ist Kopfsache. Wer am coolsten ist, trifft am meisten.“Zudem spielen die Geselligke­it und die Atmosphäre für den Sportler eine große Rolle: So soll auch das neue Vereinshei­m wieder in Form einer Darthütte erbaut werden. „Dieses gewisse Flair macht uns einfach aus“, sagt Müller. „Auch die Gegner kommen gerne zu uns, denn bei uns wird nicht wie bei den meisten in einer Gaststätte gespielt.“Die neue Unterkunft soll bald auf einem Grundstück der Gemeinde entstehen, die Zustimmung dafür sei schon da. „Details müssen allerdings noch besprochen werden“, fügt Müller hinzu. „Wenn alles klappt, würden wir gerne im September einziehen.“

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Foto: Marcus Merk Dartspiele­r Rainer Müller aus Kühlenthal.

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