Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Aquaplaningunfälle auf der A8: Liegt es an der Straße?
Günzburgs Feuerwehrchef stellt mehr Vorfälle seit dem Ausbau fest. Was Autobahnbetreiber und Polizei sagen
Landkreis Am Donnerstagabend ging ein kräftiger Regenguss über dem Raum Günzburg und der Autobahn nieder. Ein Fahrer wurde im Bereich der A-8-Anschlussstelle leicht verletzt, er war mit seinem Wagen ins Schleudern geraten und in die Leitplanke gefahren. Fast zur selben Zeit ereignete sich ein weiterer Unfall, bei dem ein Fahrer ebenfalls in die Schutzplanke fuhr. Er blieb laut Polizei unverletzt. Als Ursache für die Unfälle gaben die Beamten den plötzlich einsetzenden Regen und Aquaplaning an. Günzburgs Feuerwehrkommandant Christian Eisele beobachtet immer wieder, dass bei stärkerem Regen mehr Aquaplaningunfälle auf der ausgebauten A 8 als auf der Vorgängerstrecke passieren. Fließt das Wasser nicht richtig ab? Das wäre eine Vermutung, sagt er, aber in erster Linie sieht er die größere Fläche – eine Spur mehr plus Standstreifen – gegenüber früher als Ursache, ebenso wie die Starkregenereignisse. Außerdem merke man als Fahrer auf der ausgebauten Straße das eigene Tempo nicht mehr so sehr.
Der Chef der Autobahnbetreibergesellschaft Pansuevia, Robert Schmidt, sieht nicht angepasste Geschwindigkeit und Ablenkung als Problem. Zudem spielten die größere Fläche und die Querneigung der Straße eine Rolle, genauso wie der zunehmende Verkehr. Es gebe keine Unebenheiten, keine Verwerfungen, keine Spurrillen – und die Gefahr von Aquaplaning sei bei der Betonfahrbahn geringer als auf Asphalt. Alle zwei Jahre werde die Fahrbahn überprüft. Er hofft darauf, dass Schilderbrücken mit flexiblen Anzeigen kommen, um Fahrer vor Gefahren warnen zu können.
Statistisch ließe sich das Phänomen nur schwer auswerten, so Werner Schedel, Chef der Autobahnpolizei. Er erkennt als Ursache für die Unfälle in erster Linie, „dass es Fahrer an Aufmerksamkeit mangeln lassen“. Bei starkem Regen müsse man das Tempo reduzieren und vorher sowieso den Himmel im Blick behalten. Die A 8 könne nichts dafür, an den Ingenieuren habe er keine Zweifel. Momentan mache auch die Hitze vielen zu schaffen.