Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bau dir eine eigene Wurmkiste
Natur Erde mit vielen Nährstoffen ist gut für Pflanzen. Hier erfährst du, wie du sie gewinnst
Blumen auf der Fensterbank oder Tomaten im Garten: Damit Pflanzen wachsen, brauchen sie Nährstoffe. Das ist so ähnlich wie bei Menschen. Für uns stecken viele Nährstoffe im Essen. Pflanzen dagegen ziehen ihre Nährstoffe aus der Erde. Doch wie entsteht nährstoffreiche Erde? Zum Beispiel durch Wurmkacke!
Wenn du deinen Pflanzen etwas Gutes tun willst, kannst du eine kleine Wurmfarm bauen. In so einer Wurmfarm wandeln Würmer Abfälle für den Kompost in Erde um. Diese Erde kannst du dann zum Düngen verwenden. Zum Kompost gehören etwa Obst- und Gemüsereste oder Kaffeesatz. Toll finden die kleinen Würmer auch feuchte Pappe.
Um eine Wurmfarm zu bauen, brauchst du eine Kiste aus Holz oder Plastik. An der kurzen Seite sollte die Kiste etwa 40 Zentimeter lang sein, an der längeren Seite etwa 80 Zentimeter. Wichtig ist, dass sie einen Deckel hat. In die Mitte der Kiste kommt eine Trennwand. Vorher bohrst du mit dem Akkuschrauber viele kleine Löcher in die Wand. Bitte dafür am besten einen Erwachsenen um Hilfe. Auch in den Deckel kannst du ein paar Löcher bohren. So bekommen die Würmer Sauerstoff, auch wenn die Kiste geschlossen ist. Die Löcher kannst du mit Stoff abdecken, damit zum Beispiel keine Fliegen hineinkommen.
Jetzt kannst du das neue Zuhause der Würmer einrichten: Ein paar Hände feuchte, torffreie Erde aus dem Baumarkt kommen hinein. Dazu packst du ein paar Lagen feuchte Pappe oder zerknülltes Papier. Aber nur auf eine Seite der Kiste! Nun können die Würmer einziehen. Du brauchst spezielle Kompostwürmer. Die kannst du in einem Komposthaufen sammeln oder du bestellst welche im Internet. Am besten du startest mit mindestens 100 Würmern.
Zum Füttern schneidest du die Kompostabfälle in fingernagelgroße Stücke. Verzichte dabei auf Zwiebeln und Zitrusfrüchte – das mögen die Würmer nicht. Wenn sich die Würmer eingelebt haben, kannst du auch größere Stücke verfüttern. Nach dem Füttern legst du wieder eine Schicht feuchte Pappe darüber. Das hält Obstfliegen fern.
Die Wurmkiste darf nicht zu warm oder zu kalt werden. Stelle die Kiste also in den Schatten und hole sie im Winter in die Wohnung. Das Material in der Kiste sollte so feucht sein wie ein ausgewrungener Schwamm. Sollte die Kiste unangenehm riechen oder Schimmel aufweisen, ist zu viel Futter drin und deine Würmer kommen nicht hinterher.
Wenn die eine Seite der Kiste voll ist, befüllst du nur noch die andere Seite. Nach einiger Zeit finden die Würmer auf ihrer Seite keine Nahrung mehr und die Erde wird trocken und krümelig. Dann ziehen die Tiere von alleine durch die Löcher auf die andere Seite um. Und du kannst anschließend wurmfreie Komposterde ernten.