Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Diese Unterstützungen bekommen Landwirte
Agrar Nachdem feststeht, dass Bauern Geld vom Staat erhalten, fragen sich viele, wie sie Hilfen beantragen können. Dabei ist noch viel unklar
Augsburg Die monatelange Dürre hat Schäden von „nationalem Ausmaß“angerichtet. Das bescheinigte am Mittwoch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und machte damit den Weg frei für Finanzhilfen von Bund und Ländern in Höhe von insgesamt 340 Millionen Euro. Doch die Situation der Landwirte hat sich nach diesem Beschluss noch nicht geändert. Viele Bauern fragen sich: Bekomme ich einen finanziellen Zuschuss durch die Dürrehilfe? Wie kann ich die Unterstützung beantragen? Und ab wann ist mit dem Geld zu rechnen? Es zeigt sich, dass der Entschluss zu den Bund-Länder-Hilfen nur ein erster Schritt war. Wir stellen zusammen, welche Fakten feststehen und was noch offen ist.
● Das steht fest Gesichert ist, dass Betriebe die Dürrehilfe erhalten, wenn sie einen Ertragsverlust von mehr als 30 Prozent erlitten haben und deshalb als existenzgefährdet einzustufen sind. Als Vergleich dienen die Ernteergebnisse der vergangenen drei Jahre. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber verkündete am Mittwoch, dass sich der Freistaat bei den BundLänder-Hilfen mit 20 bis 30 Millionen Euro beteiligen wird. Der Bund will 150 bis 170 Millionen Euro zahlen. Den genauen Betrag ermittelt Bundesfinanzminister Olaf Scholz in den nächsten Tagen.
Landwirte in Bayern können neben der Dürrehilfe auch auf eine Futterbeihilfe hoffen. Das hat das bayerische Kabinett Anfang August beschlossen. Dafür hat das bayerische Landwirtschaftsministerium pauschal Gebiete festgelegt, in de- nen ein Futtermangel erwartet wird. In der Region fallen die Landkreise Dillingen, Donau-Ries und Neuburg-Schrobenhausen in diesen Bereich. Landwirte, die nicht in diesen Gegenden wohnen, können aber ab Ende August ebenfalls einen Antrag auf Futterbeihilfe stellen. Vorausgesetzt, der Ertrag der Ernte ist im Vergleich zu den Vorjahren um mindestens 30 Prozent zurückgegangen.
Ist dies gegeben, übernimmt der Freistaat die Hälfte der Kosten für Futtermittel, die der Bauer zukaufen musste. Es werden Rechnungen ab dem 1. August 2018 anerkannt. Pro Betrieb schießt das Land maximal 50000 Euro Futterbeihilfe zu. Doch jeder Landwirt, der einen Antrag stellt, muss sich mit 500 Euro beteiligen.
● Das ist noch offen Viele Landwirte fragen sich, wie sie die Dürrehilfen beantragen können. Zwar hat der Bund die Förderungen beschlossen, ausgeführt werden sie aber von den jeweiligen Bundesländern, sagt der Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes, Markus Peters. Auf Anfrage ist vom bayerischen Landwirtschaftsministerium zu vernehmen, dass Bauern ab Anfang September bei den jeweiligen Landwirtschaftsämtern einen Antrag auf Futterbeihilfe stellen können. Laut Peters vom Bauernverband könne die Dürrehilfe bereits Ende August beantragt werden.
Wie die Antragsstellung genau ablaufen wird, steht noch nicht fest. Wann mit dem ersten Geld durch Futterbeihilfe zu rechnen ist, ist ebenfalls noch offen. Zumindest verkündet das bayerische Landwirtschaftsministerium, dass es die Futterbeihilfe „zeitnah“auszahle. Die Dürrehilfe wird laut Bundeslandwirtschaftsministerium ab Oktober entrichtet.