Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Affäre“Höhmannhaus: Jetzt spricht der OB
Mietpreise Kurt Gribl ärgert sich, dass vertrauliche Informationen nach außen drangen. Die Frage, ob die Mieter des Gebäudes angemessene Preise bezahlen, soll nun schnell geklärt werden. Doch so einfach ist das nicht
Die Stadtverwaltung hat am Donnerstag erstmals Informationen über das Mietpreisgutachten fürs Höhmannhaus öffentlich gemacht. Sachverständiger Thorsten Kampe erklärte im Ferienausschuss, einem verkleinerten Gremium des Stadtrats, wie das über 300 Seiten starke und knapp 10000 Euro teure Werk zustande kam. Ob die Mieter angemessene Preise bezahlen, sagte er im öffentlichen Teil des Ausschusses zwar nicht. Für Wohnungen in der Größenordnung, wie sie der Chef der Städtischen Kunstsammlungen bewohnt, würden in der Regel aber „exorbitant hohe“Preise bezahlt – unabhängig vom Zustand.
Wie berichtet, hat die Stadt dienstrechtliche Maßnahmen gegen zwei städtische Beamte eingeleitet. Einer von ihnen ist Christof Trepesch, der die Augsburger Museen seit 2004 leitet und der seit über zehn Jahren selbst eine Wohnung im Höhmannhaus gemietet hat. Es geht dabei unter anderem um die Frage, ob der Preis von etwas mehr als vier Euro pro Quadratmeter Kaltmiete für eine Top-Lage – das Höhmannhaus liegt an der Maximilianstraße – gerechtfertigt ist.
Oberbürgermeister Kurt Gribl bezog am Donnerstag deutlich Stellung dazu, dass die Debatte seit Wochen zumindest in Teilen öffentlich geführt wird: „Ich finde es in hohem Maße ärgerlich und bedenklich, dass dieses Thema überhaupt öffentlich geworden ist.“Dieser Vorwurf richte sich nicht an die Medien, die berichten müssten, wenn sie an Informationen gelangen. Es sei jedoch ein Unding, dass aus Sitzungen, „die strengster Verschwiegenheit“unterliegen, Informationen über Personen und Personalien nach draußen drangen: „Wir haben die Fürsorgepflicht und es ist mir wichtig, dass sie eingehalten wird.“
Aufgrund dieser Fürsorgepflicht wurde am Donnerstag ein Großteil der Debatte im nichtöffentlichen Teil des Ferienausschusses geführt. Eine Frage wurde jedoch offiziell beantwortet: Warum unterscheidet