Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warten auf den grünen Teppich
Garten Viele Rasenflächen haben unter der Trockenheit gelitten. Was jetzt zu tun und zu lassen ist
Landkreis Möglichst wie ein grüner Teppich soll der Rasen im eigenen Garten sein. Nach den jüngsten Hitzewochen gleicht er jetzt oft eher einem braunen Fleckerlteppich. Wer in der Vergangenheit nicht die Qualität eines Golfplatzes anstrebte, wem Untergrund und Düngung egal waren und wer kahle Stellen mit unterschiedlichen Rasenarten ausbesserte, konnte in normalen Sommern trotzdem mit einem ordentlichen Nutzrasen gut leben.
Doch gerade diese Flächen sind durch wochenlange Hitze und Trockenheit gezeichnet. So mancher Urlauber wird davon nun nach der Rückkehr daheim von den Folgen überrascht.
Bernhard Frey, Gartenfachberater des Landkreises Augsburg, sieht dennoch keine großen Schäden. „Das wird schon wieder“, sagt er. Rasen sei äußerst langlebig, überstehe stärkste Strapazen und wachse mit der Zeit wieder nach: „Gras gehört zu den regenerationsfähigsten Pflanzenformen, die es gibt.“
Dennoch gibt es einige Dinge, die Gartenbesitzer wissen sollten, um bald wieder über saftige Halme gehen zu können. Zunächst rät Frey davon ab, mit viel Leitungswasser dem neuen Wachstum nachzuhelfen. Das sei zu kostbar. Ein Sprengen des Rasens sei nur sinnvoll, wenn dazu Wasser aus einer Grundwasserpumpe zur Verfügung stehe. Alle zwei Tage reiche solch eine Bewässerung selbst bei Hitze vollkommen aus. Ansonsten sollte man auf weiteren Regen und milderes Wetter warten.
Auch vom Skalpierschnitt mit dem Rasenmäher rät der Gartenfachmann ab. Mancher will damit zwar die trockenen Stoppelhalme kappen und hofft, dass der nächste Regen schneller an die Wurzeln kommt. Doch das sei falsch, meint Bernhard Frey. Am besten sei es, im Sommer bei Trockenheit gar nicht zu mähen oder den Rasen nur halblang zu schneiden. Der Grasteppich schütze nämlich den Boden und verringere die Verdunstung von Feuchtigkeit an der Bodenoberfläche.
Zu kurzer Rasen berge zusätzliche Risiken. Denn das Gras brauche für sein Wachstum auch Fläche zur Fotosynthese.